(DBV/Berlin). Der Deutsche Bauernverband bezeichnet in einer Stellungnahme die Diskussionsgrundlage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für die Erarbeitung eines sogenannten „Zukunftsprogramms Pflanzenschutz“ als Affront gegenüber der Landwirtschaft. Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert die Vorschläge in aller Deutlichkeit: „Dieses Programm ist alles andere als ein Schritt in die Zukunft. Im Gegenteil: es ist ein Rückbauprogramm für die deutsche Landwirtschaft und für deren Produktivität. Wir Landwirte in Deutschland stehen für einen verantwortungsbewussten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach dem Prinzip „so viel wie nötig – so wenig wie möglich“. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln dient der Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel und der Absicherung von Ernten – sowohl im ökologischen als auch im klassischen Anbau. Der Schutz der Kulturen vor Schädlingen und Krankheiten dient dem Verbraucherschutz und ist kein Selbstzweck. Eine pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln ist weder fachlich gerechtfertigt noch praktisch umsetzbar. So ein Programm gefährdet im schlimmsten Fall die Versorgungssicherheit Deutschlands. Dieses Programm würde zum Ende des Anbaus mancher Kulturen führen und damit zur Verlagerung der Produktion ins Ausland und zu einer erhöhten Importabhängigkeit führen. Außerdem steht der Vorschlag im eklatanten Widerspruch zu den Zusagen der Bundesregierung sowie der EU-Kommission, die Landwirte zu entlasten und zusätzliche Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Mit den Vorschlägen des BMEL würde der Strukturwandel weiter beschleunigt. Das alles ist schlichtweg inakzeptabel“, so Bauernpräsident Joachim Rukwied.
Quelle: DBV-Pressemitteilung 24.04.2024