DBV und Waldbesitzerverbände: EUDR-Votum des Europaparlaments sofort umsetzen!

(DBV/Berlin). Anlässlich der morgigen Sitzung der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel, bei der die Vorschläge zur Verbesserung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) diskutiert werden, appellieren Bauernverband und Waldbesitzerverbände mit Nachdruck an Bundesminister Özdemir.

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: „Bundesminister Özdemir muss jetzt die Vorschläge zur Entbürokratisierung der EUDR unterstützen. Deutschland muss den Änderungsanträgen zustimmen. Die Probleme globaler Entwaldung lassen sich nicht durch Bürokratieaufbau in Ländern wie Deutschland lösen, in denen es kein Entwaldungsproblem gibt. Die vom Parlament beschlossenen Änderungen nehmen eine große Last von den deutschen Bauernfamilien. Gleichzeitig wirken sie deutlich gezielter gegen Entwaldung, dort wo sie wirklich stattfindet.“

Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst: „Die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie schützt das durch die Verordnung Erreichte und entlastet gezielt jene Regionen, die bereits eine nachhaltige und nachweislich entwaldungsfreie Waldbewirtschaftung betreiben. Gleichzeitig schafft dieser Ansatz einen zusätzlichen Anreiz für Staaten mit hohem Entwaldungsrisiko, ihre Forstwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Durch die Fokussierung auf Regionen mit tatsächlichem Handlungsbedarf wird nicht nur Bürokratie abgebaut, sondern auch eine effiziente Durchsetzung der Verordnung ermöglicht. Wir appellieren an Bundesminister Özdemir, den Weg für eine praxisgerechte und zielführende Umsetzung der Verordnung frei zu machen.“

Prof. Andreas Bitter, Präsident der AGDW: „Angesichts der fehlenden politischen Mehrheit der Regierung in Deutschland darf der Bundeslandwirtschaftsminister den notwendigen Anpassungen der EUDR nicht im Wege stehen. Der politische Wille des Parlaments, des europäischen Souveräns, darf nicht von einer deutschen Minderheitsregierung torpediert werden. Den immer wieder formulierten Bekenntnissen zum Bürokratieabbau und zur Entlastung der Menschen im ländlichen Raum müssen nun endlich Taten folgen.“

Quelle: DBV-Presemitteilung vom 19.11.2024