Aktionsbündnis sieht Wolfspolitik als gescheitert an

Foto: Landvolk Niedersachsen
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Hannover Die Weidetierhalter sind es leid. Das „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“ fordert eine Wende in der bisherigen Wolfspolitik. Bei der Demonstration „Weidetiere retten, Schutzjagd jetzt!“ vor dem niedersächsischen Landtag in Hannover überreichten die Weidetierhalter eine Petition an die Regierungsvertreter. „Monitoring und Schutzzäune reichen bei weitem nicht, um Weidetiere erfolgreich gegen Wolfsübergriffe zu schützen“, erklärte Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers vor Ort. Das Aktionsbündnis sieht die Weidetierhaltung durch die Ausbreitung des Wolfes akut in Gefahr. Es fordert von der Landesregierung einen aktiven Schutz der Weidetiere. Die Verantwortlichen in der Politik würden die Weidetierhalter mit ständig steigenden Risszahlen allein lassen. „Monatelanges Warten, bis der Förderantrag bearbeitet wird, sowie komplizierte und fragwürdige DNA-Analysen, von denen die Auszahlung abhängig gemacht wird, führen zu Frust, Resignation und letztendlich zur Aufgabe der Weidetierhaltung“, verdeutlicht Ehlers.
Das Aktionsbündnis fordert nun ein echtes Wolfsmanagement inklusive Bestandsregulierung für Niedersachen und auf Bundesebene. Der gezielte und unbürokratische Abschuss auffälliger Wölfe, die systematisch Nutztiere erbeuten, soll damit ermöglicht werden. Dazu müssen Gesetze angepasst und der Wolf dem Jagdrecht unterstellt werden. Weiter fordern die Weidetierhalter entsprechend der Koalitionsaussage, endlich einen erwachsenen Wolf eines jeden Rudels zu besendern, um die Aktivitäten der Tiere besser zu verfolgen. Auch soll ein Konzept erstellt werden, unter welchen Bedingungen ein vernünftiges Nebeneinander von ländlicher Bevölkerung und landwirtschaftlichen Hofstellen mit Weidetierhaltung in einer barrikadenfreien Offenlandschaft mit den bekannten Wolfsrudeln möglich ist.
Zudem müssen Hilfen für Tierhalter unbürokratischer bewilligt werden. „Die Ausgleichszahlungen müssen ab dem ersten Wolfsübergriff erfolgen, unabhängig davon, ob eine wolfsabweisende Sicherung bestand oder nicht“, verdeutlicht Jörn Ehlers. Nötig sei auch eine 100-prozentige Förderung aller Maßnahmen inklusive Arbeitskosten für das Errichten und Pflegen der Zäune. (LPD/KS)