Altmaier: Biogas ist zu teuer, hat aber Stärken

Biogasanlage
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EEG-Dialog Biogas effizienter zu nutzen hat Bundesumweltminister Peter Altmaier gefordert. „Biogas ist mit rund 7.600 laufenden Biogasanlagen schon eine sehr erfolgreiche Form der erneuerbaren Energie“, stellte Altmaier am Montag in Berlin beim zweiten EEG-Dialog zum Thema „Potential und Rolle von Biogas“ fest. Gleichzeitig stelle Strom aus Biogas wegen der hohen Förderung aber auch eine der teuersten regenerativen Energiearten dar. Die Branche müsse sich daher fragen, ob es möglich sei, die Kosten pro Kilowatt zu reduzieren beziehungsweise den Beitrag von Bio­gas zur Energiewende werthaltiger zu machen.

Der Minister schlägt dazu vor, gerade Biogas für die Bereitstellung von Regelenergie stärker zu nutzen. Die Verwendung von Biomasse und Biogas müsse so flexibilisiert werden, dass die Energie vorrangig dann zur Verfügung stehe, wenn andere Formen der Bioenergie nicht genutzt werden könnten. Bei den Teilnehmern des Dialogforums stieß Altmaier damit auf offene Ohren. Zu den künftigen Potenzialen der Biogasnutzung gingen die Meinungen jedoch deutlich auseinander. Auf besondere Kritik stießen dabei die Äußerungen des Vertreters vom Bundesumweltministerium, Urban Rid, der kaum noch Zubau von Bio­gasanlagen sieht. Der neue Präsident vom Fachverband Biogas (FvB), Horst Seide, warf dem Bundesumweltressort deshalb eine Vorfestlegung bei den Ausbaumöglichkeiten vor und verwies auf die noch ungenutzten Reserven an Gülle und Bioabfälle. Der Vorsitzende des Fachausschusses für Erneuerbare Energien im Deutschen Bauernverband (DBV), Rainer Tietböhl, wandte sich gegen überzogene Kritik am Maisanbau. In vielen vieharmen Ackerbauregionen sei er als Bereicherung der Fruchtfolge und im betrieblichen Nährstoffmanagement unverzichtbar. Er sei optimistisch, in den kommenden Jahren an vielen Standorten konkurrenzfähige Alternativkulturen zum Mais zu sehen.
AgE /red