Bastionen im ländlichen Raum

Bastionen im ländlichen Raum - Foto: landpixel
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IAMO-Studie Die landwirtschaftliche Produktion ist in ländlichen Räumen häufig der einzig verbliebene, aktive Wirtschaftssektor. Diese Erkenntnis bestätigte eine neue Studie aus dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO). Am Beispiel der Altmark wurde untersucht, inwieweit landwirtschaftliche Betriebe vom demographischen Wandel betroffen sind, und ob sie Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge übernehmen.

Die Ergebnisse der Studie, die im Auftrag des Wissenschaftsministeriums Sachsen-Anhalts durchgeführt wurde, wurden jetzt unter dem Titel „Sozialökonomische Effekte des demographischen Wandels in ländlichen Räumen Sachsen-Anhalts“ vorgelegt. Weit über 90 % der in Einzelinterviews befragten Landwirte schätzen die Folgen des demographischen Wandels negativ ein. Sie gaben an, dass ihre Mitarbeiter zunehmend älter werden, fast jede zweite Lehrstelle unbesetzt bleibt.

Daneben belegt die Studie, dass Betriebe öffentliche Aufgaben bereits jetzt und zum Teil unentgeltlich übernehmen. Sie stellen Geräte und Personal für Feuerwehr, Straßenräumung oder für Transporte der Dorfbewohner, engagieren sich in der Kinder- und Jugendarbeit. „In einigen Regionen ist die Landwirtschaft die letzte Bastion zur Sicherung der Daseinsvorsorge“, so das Fazit der Wissenschaftler. Diese Aufgaben könnten Landwirtschaftsbetriebe aber nur solange wahrnehmen, wie sie wirtschaftlich dazu in der Lage sind.
AgE/red