Bekenntnis zur modernen Landwirtschaft gefordert

Bekenntnis zur modernen Landwirtschaft gefordert - Landvolk-Präsident Werner Hilse
Landvolk-Präsident Werner Hilse

Koalitionsrunde Vor dem Endspurt der Koalitionsverhandlungen äußert sich Landvolkpräsident Werner Hilse besorgt zu den Perspektiven für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum. „Für unsere bäuerlichen Familienbetriebe und eine Vielzahl der Menschen in den Dörfern fehlen in den Diskussionsrunden der verschiedenen Arbeitsgruppen wichtige zukunftsweisende Impulse“, bedauert Hilse.

Konkret bezieht sich der Präsident auf Pläne, die Agrardieselrückvergütung für landwirtschaftliche Betriebe zu streichen. „Das ist mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu verantworten. Unsere Landwirte zahlen schon jetzt deutlich mehr für dieses Betriebsmittel als Berufskollegen in anderen Teilen der EU, weitere Einschnitte werden die Nachteile noch verstärken“, erteilt er den Plänen eine strikte Absage.

Für die Veredlungsbetriebe befürchtet der Präsident ein hohes Maß an Rechtsunsicherheit, wenn die Verhandlungsgruppe die Einführung eines Verbandsklagerechtes für Tierschutzvereine vorantreibt: Langwierigere Antragsverfahren und deutlich steigende Kosten würden die Planungssicherheit der Betriebe gefährden. Das gelte für Neu- und Umbauten ebenso wie für die Nutzung bestehender Ställe.

Schließlich wendet sich Hilse gegen Überlegungen, ein eigenständiges Agrarministerium in Frage zu stellen. „Die Bauernfamilien spielen nach wie vor eine zentrale Rolle in der Gestaltung des ländlichen Raums, sie bilden dessen wirtschaftliches und gesellschaftliches Rückgrat. Diese Konstellation macht ein Ministerium, in dessen Mittelpunkt die Landwirtschaft steht, geradezu unverzichtbar.“ Alle die Landwirtschaft betreffenden Themenfelder müssen nach Einschätzung Hilses durch ein starkes Agrarministerium vertreten werden. Die Partner der zukünftigen Koalition dürften daher die Interessen der Landwirtschaft und der ländlichen Räume nicht völlig aus den Augen verlieren.
 LPD/red