Stromnetz Das Konzept für den Ausbau des Stromnetzes steht: Statt vier sollen zunächst nur drei große Stromautobahnen mit insgesamt 2.800 Kilometern Länge gebaut werden, um Strom quer durch Deutschland zu transportieren. Der Präsident der Bundesnetzagentur,Jochen Homann, übergab Wirtschaftsminister Philipp Rösler am Montag den Entwurf für den ersten nationalen Netzentwicklungsplan, der als zentraler Baustein für die Energiewende gilt. Die Bundesnetzagentur hat darin deutliche Abstriche an den ursprünglichen Plänen der vier Übertragungsnetzbetreiber vorgenommen. So soll zunächst eine abgespeckte Planung vorangetrieben werden, um den Atomausstieg bis 2022 zu schaffen. Zudem hält es die Behörde für notwendig, vorerst nur 2.800 statt 4.400 Kilometer im bestehenden Höchstspannungsnetz so zu optimieren, dass sie fit werden für die schwankende Ökostrom-Einspeisung.
Der Deutsche Bauernverband kritisiert, dass der von der Bundesnetzagentur vorgelegte Netzentwicklungsplan 2012 und der begleitende Umweltbericht die Anliegen der Grundeigentümer sowie Land- und Forstwirte völlig unzureichend berücksichtigt. Dies gelte im besonderen Maße für die Fragen der Berücksichtigung agrarstruktureller Belange und die Anpassung der Kompensationsregelung für Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild beim Bau von Höchstspannungsleitungen. Für den mit dem Netzentwicklungsplan festgestellten Ausbaubedarf der Stromnetze in den nächsten zehn Jahren sei die Akzeptanz der Grundeigentümer ebenso unerlässlich wie der Land- und Forstwirte, die sich in der Bewirtschaftung ihrer Flächen eingeschränkt sehen. Durchschneidungen landwirtschaftlicher Flächen und Betriebe müssten vermieden werden. Zudem mahnt der Verband wiederkehrende Nutzungsvergütungen für die Inanspruchnahme der land- und forstwirtschaftlichen Flächen beim Bau von Stromtrassen an.
dpa/red