Offensive Eine offensive Auseinandersetzung mit der Kritik an bestimmten Formen moderner Landwirtschaft hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, angekündigt. Man sei nicht länger bereit, Diffamierungen widerspruchslos hinzunehmen, sagte Rukwied vergangene Woche gegenüber Agrarjournalisten in Berlin. Die Bauern seien „mehr als irritiert“ über haltlose Vorwürfe, die ihnen von einzelnen gesellschaftlichen Gruppierungen gemacht würden. Dem werde man mit Sachorientierung und Transparenz begegnen.
„Landwirtschaft, so wie sie ist, ist nachhaltig“, sagte Rukwied. Sie sei tiergerecht, leiste positive Beiträge zur Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit und sei Garant für eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion in Deutschland. Der anstehende Bauerntag sei eine hervorragende Gelegenheit, die eigenen Positionen gegenüber Spitzenvertretern der politischen Parteien deutlich zu machen.
Zurückhaltend äußerte sich der Präsident zu den Brüsseler Trilog-Verhandlungen über eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Er erwarte noch schwierige Gespräche, hoffe aber auf einen positiven Abschluss Ende Juni. Mit Nachdruck warnte Rukwied vor einer Rückkehr zu einer „Agrarpolitik der 80er-Jahre“, wie sie einigen Mitgliedstaaten mit ihren marktpolitischen Vorstellungen und ihrem Festhalten an gekoppelten Prämien offenbar vorschwebe.
Der Bauernverband wird seinem Präsidenten zufolge bis zum Schluss seine Grundpositionen in Brüssel deutlich machen. Offen zeigte sich Rukwied gegenüber einem Aufschlag für die ersten Hektare, wie er sich als Kompromiss um eine Degression abzeichne. Der DBV-Vorschlag sehe zusätzlich 20 Euro/ha für die ersten 25 ha eines Betriebes vor. Als „Richtschnur“ bezeichnete Rukwied die wettbewerbsorientierte Agrarpolitik. Dies gelte auch für die künftige nationale Umsetzung der Reformbeschlüsse. Eine Umschichtung von Mitteln aus der Ersten in die Zweite Säule laufe dem zuwider und werde daher abgelehnt.
AgE/red