Der neue LROP-Entwurf birgt noch einige Kritikpunkte

Der neue LROP-Entwurf birgt noch einige Kritikpunkte - Foto: Landvolk
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Moorbauern Am ersten Entwurf des Landesraumordnungsprogrammes (LROP) gab es heftige Kritik. 8.000 Einwände, in erster Linie gegen die großräumige Wiedervernässung, hat das federführende Landwirtschaftsministerium für den neuen Entwurf berücksichtigt. Diese kürzlich vorgelegte überarbeitete Variante kommt eher einer völlig neuen Fassung gleich, fasste Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte bei einer Sitzung der AG Moorbauern im Landvolkhaus seinen Eindruck zusammen. So wurde die Gebietskulisse deutlich verkleinert. Der Begriff Moorentwicklung, der große Sorgen verursacht hatte, wurde gestrichen. Gleichwohl sehen die betroffenen Moorbauern noch einige Kritikpunkte, wie die Diskussion ergab. So wird es weiter Torfabbau geben. Damit einher geht leider auch eine  Klimaschutzkompensation. Es ist vorgesehen ist, für jeden Hektar Torfabbau die Abbaufläche und zusätzlich zwischen 0,2 und einem Hektar Fläche der Hochmoorregeneration zuzuführen. „Diese Flächen sind für die Landwirtschaft unwiederbringlich verloren, unseren Bauern wird erneut  knappes Land entzogen“, bedauerte Korte gegenüber Thomas Dosch, Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium,  und der für die Raumordnung zuständigen Referentin, Hildegard Zeck. Beide waren zur AG-Sitzung gekommen, um sich mit Betroffenen über den neuen Entwurf auszutauschen.  Wie Dr. Karsten Padeken aus der Wesermarsch machten sich mehrere Moorbauern für eine Sanddeckkultur bei der Rekultivierung abgetorfter Flächen stark, weil damit der Methanausstoß deutlich verringert werde. Die Konkurrenz um die Flächen wird nach Einschätzung des Landvolkes durch weitere infrastrukturelle Maßnahmen verschärft –  im Großen durch Projekte im Straßenbau ebenso wie im kleineren Maßstab auf kommunaler Ebene. Dies wird Landvolkpräsident Werner Hilse auch auf der Mitgliederversammlung des Verbandes am Donnerstag ebenfalls kritisch ansprechen. Mit gewisser Skepsis sehen die Moorbauern auch auf die sogenannte Landwirtschaftsklausel. Sie müsse in der Praxis halten, was der Entwurf verspreche. Deutlich mehr Entgegenkommen wünscht sich das Landvolk bei der Bereitstellung detaillierter Karten. „Unsere Bauern haben den dringenden Wunsch zu erfahren, ob sie direkt betroffen sind“, verdeutlichte Korte die Kritik am Kartenmaterial im Maßstab 1:500.000. Eine Landesregierung, die Transparenz verspreche, müsse diese auch für so weitreichende Planungen garantieren. Die Erklärung von Dosch und Zeck, es gehe um „Flächenkomplexe“ stellte die Moorbauern nicht zufrieden. Zudem regt das Landvolk eine längere Frist zur Stellungnahme über den 6. Januar hinaus an.
Br