Verbandsrat Landvolk Verbands- und agrarpolitischen Themen widmete sich der Verbandsrat des Landvolkes Niedersachsen auf seiner jüngsten Sitzung in Hannover. Intensiv diskutierte das Gremium unter anderem über den Sachstand beim Nährstoffmanagement und die Verwendung der sogenannten Umschichtungsmittel.
Dazu wurde eine Entschließung vorbereitet, die am heutigen Donnerstag im Vorstand zur Verabschiedung kommen soll. Sie fordert die Landesregierung auf, Förderprogramme für die 2. Säule zu erarbeiten, die die Höfe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dies kann nach Überzeugung des Berufsstandes nicht über eine Extensivierung geschehen, sondern die Programme müssen den Schwerpunkt vielmehr auf eine nachhaltige Intensivierung zur Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen legen.
Unisono enttäuscht waren die Landvolkvertreter von den regionalen Zukunftskonferenzen der Landesregierung. Landwirtschaftliche Themen seien dort weitgehend nur gestreift worden. Offensichtlich ist noch viel Überzeugungsarbeit notwendig, um ihnen den notwendigen Stellenwert einzuräumen. Der kürzlich vorgelegte Nährstoffbericht hat ein zuvor sehr kontrovers diskutiertes Thema entspannt. In dieser Einschätzung waren sich die Vorsitzenden mit Franz Jansen-Minßen von der Landwirtschaftskammer einig. Er erläuterte die Details der umfangreichen Daten. Wichtige Ziele seien erreicht worden.Dazu zählte der Kammerbeamte die hohe Meldetreue, die zugleich eine große Transparenz ermögliche, aber auch den verbreitet sachlichen Tenor in der Berichterstattung zu dem Bericht. Den flächenscharfen Nachweis für die Verbringung der Gülle lehnt das Landvolk weiter ab und verweist auf die bereits für den Einzelbetrieb vorliegenden umfangreichen Daten.
Eine erste Einschätzung gab Landvolk-Vizepräsident Franz-Josef Holzenkamp zu den Koalitionsvereinbarungen. Die Beibehaltung der Agrardieselvergütung wurde ebenso mit Erleichterung aufgenommenwie die Tatsache, dass die Verbandsklage nicht vereinbart wurde (siehe Seite 8). Wichtig bleibt nach Einschätzung von Landvolkpräsident Werner Hilse ein eigenständiges Agrarministerium mit der Kompetenz für alle landwirtschaftlichen Bereiche.
Erste noch vorläufige Ergebnisse zu den neuen Beitragsmaßstäben in der landwirtschaftlichen Sozialversicherung stellten Andreas Sandig und Heribert Möller von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau vor. Entgegen ersten Befürchtungen, die vor dem Zusammenschluss der ehemals selbständigen Einheiten zu einem Bundesträger geäußert worden waren, werden große negative Überraschungen ausbleiben, im Einzelfall kann es leider auch zu deutlichen Erhöhungen kommen. Die neuen Bescheide für die Krankenversicherung werden im Januar, die für die Unfallversicherung im April verschickt. Die LAND & Forst wird dann die Details der neuen und auf den ersten Blick komplizierten Beitragsberechnung erläutern.
Die Vorsitzenden diskutierten abschließend die Inhalte eines Leitbildes, das zur Mitgliederversammlung vorgelegt werden soll. Die für den Verband im Tierschutzplan des Landes eingebundenen Vorsitzenden informierten über den aktuellen Stand, und schließlich gab es einen intensiven Meinungsaustausch über den aktuellen Sachstand zur anstehenden Novellierung der Düngeverordnung.
Br