Hähnchenmast Arnd von Hugo freut sich auf viele Besucher. Der Landwirt aus Groß Munzel in der Region Hannover hat kürzlich einen Hähnchenmaststall in Betrieb genommen, der mit einem Besucherraum ausgestattet wurde. Zur offiziellen Eröffnung kamen jetzt auf Einladung des Landvolkkreisverbandes unter anderem Regionspolitiker, um einen Blick auf die 39.000 Küken zu werfen. Von positiv überrascht bis „Sie haben uns nicht überzeugt“, reichten die Einschätzungen der offiziellen Gäste aus der Politik.
Auf Kritik will sich der Ackerbauer, der ein zusätzliches Standbein gesucht hatte, einlassen. Allerdings vermisst er bei vielen, die seinen Stall ablehnen, die kritische Auseinandersetzung in der Sache und die Bereitschaft zu einer offenen Diskussion. Mehr Ehrlichkeit wünscht sich der Landwirt auf vielen Ebenen. Allen voran bei den Landwirten, sie hätten die Entwicklung auf ihren Höfen zu wenig kommuniziert. Versäumnisse sieht er auch bei der Verwaltung, so werde dem Brandschutz eine zu hohe Bedeutung beigemessen, alternativ hätte das Geld auch für mehr Tierkomfort verwendet werden können. Aber auch in der Politik und bei den Vertretern der Bürgerinitiativen, die an dem Tag eine zwölf Personen starke Protestabordnung geschickt hatten, vermisst von Hugo eine offene Diskussionskultur und die Bereitschaft zum konstruktiven Dialog. Viele der mehr als 300 Besucher, die bereits durch das große Panoramafenster in den Stall blicken und mit von Hugo diskutieren konnten, gingen nach Aussage des Betriebsleiters erleichtert vom Hof: Sie hatten einen positiven Eindruck von dem modernen Stall. Damit bestätigt er die Auswertungen der von der Geflügelwirtschaft gestarteten Transparenzinitiative. Besucher, die sich in Geflügelställen ein Bild von moderner Tierhaltung machen konnten, gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Besucherräume wie der in Groß-Munzel sind eine Einladung an kritische Verbraucher.
Br