Es läuft gut bei der Milch

Es läuft gut bei der Milch - Foto: LVN
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Milchwirtschaft Die gute Situation auf dem Milchmarkt und die
Jubiläumsstimmung prägten die Mitgliederversammlung der
Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) in Isernhagen
in der Region Hannover. Das Netzwerk existiert 40 Jahre, zugleich blickt
die Milchwirtschaft optimistisch wie selten in die Zukunft.

Mit Investitionsfreude würden die Milcherzeuger die Herausforderungen
der Zukunft annehmen, versicherte Vorsitzender Jan Heusmann. Entschieden
wandte er sich wie auch Landvolkvizepräsident Heinz Korte gegen eine
hier und dort wieder aufkeimende Diskussion um eine Wiederbelebung der
Quotenregelung. Immens hohe Quotenpreise sowie politisch gestaltete
Erzeugerpreise wären die Folge. Korte regte vielmehr an, die nationale
Quote im letzten Jahr der Garantiemengenregelug erneut um ein Prozent zu
erhöhen oder die Superabgabe auszusetzen. Kurz vor Ende der
Quotenreglung wäre den Milcherzeugern eine erneute Zahlung der
Superabgabe nicht mehr vermittelbar, meinte Korte und brachte die
Einschätzung auf einen kurzen Nenner: „Es läuft gut bei der Milch“.

Der Milchmarkt entwickle sich sehr dynamisch, sagte auch Niedersachsens
Landwirtschaftsminister Christian Meyer und fügte aus seiner Sicht ein
„leider“ hinzu, da die Zahl der Betriebe rückläufig sei. Er würdigte
zugleich Niedersachsens starke Stellung im Export sowie die Erfolge bei
der Produktion und Vermarktung von Käse. Der Minister erneuerte sein
Credo, keine Politik des Wachsens oder Weichens, sondern des Erhaltens
anbieten zu wollen. Er verteidigte damit auch den Zuschlag für die
ersten Hektar bei den zukünftigen Prämienzahlungen nach den Beschlüssen
der Agrarminister zur Umsetzung der EU-Agrarreform als
„Gerechtigkeitsfaktor“.  Mit einem Weidemilchprogramm will er auf
Landesebene den Milcherzeugern ein Angebot machen.  Die Forderung zum
Erhalt des Dauergrünlandes stoße bei den Landwirten auf offene Ohren,
wenn die Wirtschaftlichkeit nicht außen vor bleibe, versicherte dazu
Korte.

Ausdrücklich bedankte sich Meyer für das von der Milchwirtschaft
installierte System der Eigenkontrolle. LVN-Geschäftsführer Dr. Werner
Rüther wünschte sich eine noch deutlich bessere Verzahnung mit der
Risikobewertung durch Ministerium und Laves und erinnerte an das
Aflatoxin-Geschehen im ersten Quartal 2013. Die Probenergebnisse der LVN
hätten eine Gefährdung der Verbraucher ausschließen können, diese
Einschätzung sei durch die anschließend vom Land geforderten Analysen
bestätigt worden. Zudem werde durch das System QM-Milch ein breites
Spektrum potenzieller Gefahren noch vor der Verarbeitung abgedeckt,
durch die Akkreditierung sei das System weiter gestärkt worden.

Keinen Dissens gab es bei den Themenfeldern Verbraucherschutz und
-aufklärung, die ebenfalls seit jeher zu dem umfangreichen
Aufgabengebiet der LVN dazugehören. LVN-Geschäftsführerin Kristine
Kindler skizzierte My KuhTube mit Videos aus dem Stall und die MilchApp
für Smartphones als authentische Informationen über die moderne
Milchwirtschaft. Die LVN nutze das Internet als „Brücke“ zum Verbraucher
und stelle eine neue Nähe zwischen Landwirt und Verbraucher her. Die
Klickzahlen belegten, dass diese Botschaften tatsächlich ankämen. Die
Milchwirtschaft bleibt innovativ!
Br