Güllekataster bringt keine neuen Erkenntnisse

Güllekataster bringt keine neuen Erkenntnisse - Landvolkpräsident Werner Hilse
Landvolkpräsident Werner Hilse

L P D In konstruktiver Zusammenarbeit statt
pauschaler Verunglimpfung sieht das Landvolk Niedersachsen weiter den Weg zu
einem effektiven Grundwasserschutz. Für Verärgerung sorgt bei den Landwirten der
Ruf nach einer weiteren Datenbank für die Gülle- und Gärrestdüngung durch Niedersachsens Landwirtschaftsminister
Christian Meyer. „Bis zu jedem einzelnen Hof können die Behörden den Weg von Wirtschaftsdünger
oder Gärresten bereits nachverfolgen und überprüfen“, sagt dazu
Landvolkpräsident Werner Hilse. Dabei könne über die gesetzlich
vorgeschriebenen Stickstoffbilanzen und absoluten Mengenbegrenzungen auch die
ordnungsgemäße Flächennutzung geprüft werden. Einen weiteren „Datenfriedhof“,
der keine neuen Erkenntnisse bringen kann, hält er daher für überflüssig.
Energisch weist er die Behauptung zurück, landesweit gebe es einen negativen
Trend bei den Nitratgehalten im Wasser. Nach amtlichen Proben wird der von der
EU vorgeschriebene Nitrat-Höchstgehalt bei knapp 20 Prozent der flächendeckend
verteilten Messstellen des Landes überschritten. In einigen Messtellen sind die
Nitratgehalte zuletzt zwar angestiegen, bei
einigen aber auch deutlich gesunken. Hier hat es in den vergangenen Jahren in
der Summe wenig Änderung gegeben. Über eine kooperative Zusammenarbeit mit den
Behörden und den Wasserversorgern ließen sich durchaus weitere Verbesserungen
erreichen, meint Hilse. Hier sei die Landwirtschaft mit allen Verantwortlichen
im Gespräch, um Maßnahmen für eine Rückführung der Nitratbelastung zu entwickeln und kurzfristig auch umzusetzen.
Vehement wehrt Hilse sich dagegen, einseitig der Nutzpflanze Mais oder der Tierhaltung die
Schuld für Nitrateinträge zu geben. Weitere Verbesserungen lassen neue
Techniken und überarbeitete Anbauempfehlungen erwarten. Notwendig seien dazu
erhebliche Investitionen, beispielsweise in neue Lager für Wirtschaftsdünger.
Hier drängt das Landvolkauf Unterstützung
der Landesregierung, unter anderem durch einheitliche Hinweise an die
Landkreise für eine unbürokratische Genehmigungspraxis. „Unsere Landwirte sind
die öffentlichen Schuldzuweisungen von Minister Meyer leid. Wir erwarten, dass
die konstruktive Mitarbeit unserer Betriebe für einen verbesserten
Gewässerschutz endlich anerkannt wird“, sagt Hilse. Er forderte den Minister
zu dem vom ihm selbst immer wieder favorisierten Dialog mit den Betroffenen auf
und erwartet hier mehr fachlich fundierte Argumente. In einem konstruktiven
Dialog, den die Landwirtschaft bereits unter der alten Landesregierung
intensiviert hatte, gehe es nicht um einseitige Schuldzuweisungen. „Wir sind
weiter bereit, diesen Weg zu gehen und gemeinsam tatsächlich vorhandene
Defizite im Gewässerschutz zu identifizieren“, wehrt Hilse sich gegen pauschale
Kritik.