Junglandwirte Jubiläumslaune bei den jungen Landwirten: In Berlin feierten sie 25 Jahre Junge Landwirte Niedersachsen e.V. und zehn Jahre Studienkurs Niedersachsen. Damals wie heute zählt das politische und ehrenamtliche Engagement für den Berufsstand zu den wichtigsten Triebfedern der Mitglieder, sagte der amtierende Landesvorsitzende Eric Brennecke.
Der Landesvorstand verstehe sich dabei als Sprachrohr auf Landesebene und Ansprechpartner des Landvolkes, in den Regionen agieren die inhaltlich und politisch selbständigen Arbeitskreise. Sie sollten sich selbstbewusst zu Wort melden und dürften durchaus kontroverse und progressive Thesen vertreten, hieß es übereinstimmend bei den Talkrunden mit ehemaligen und aktuellen Wegbegleitern der Jungen Landwirte Niedersachsen in Berlin. Die jungen Landwirte sollten ihre Anliegen im Berufsstand vortragen, aber auch mit Verbrauchern ins Gespräch kommen und ihre Meinung öffentlich vertreten. Gekonnt und mit viel Esprit führten Carolin Hesse und Joseph Kl.Holthaus, Teilnehmer des aktuellen Studienkurses, durch die Jubiläumsveranstaltung unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“.
Die Keimzelle der Jungen Landwirte Niedersachsen e.V. liegt im Raum Bremervörde. Im Frühjahr 1988 hoben 16 Arbeitskreise in Neubruchhausen bei Bassum den landesweiten Zusammenschluss aus der Taufe. Zu den treibenden Kräften zählte Gerhard Eimer, er hatte vier Jahre den Vorsitz inne. „Die jungen Landwirte wollten damals ihre Zukunft selbst gestalten und sich für den Berufsstand engagieren“, sagt er zur Motivation der Gründungsmitglieder. Ihn habe damals die Sorge umgetrieben, ob dieser Elan halten würde. Umso mehr erfreut Gerd Eimer heute, dass die jungen Landwirte sich als ernst zu nehmende Kraft im Berufsstand etabliert haben und nach anfänglichen Widerständen inzwischen viel Unterstützung erfahren.
Wie viele andere Junglandwirte in exponierter Stellung übernahm der Rotenburger später Verantwortung im Landvolkkreisverband, damit wird die Organisation wie die Landjugend ihrem Anspruch als Nachwuchsorganisation des Landvolkes gerecht. Hier setzt auch der Studienkurs an, der auf Initiative von Berndt Tietjen vor zehn Jahren erstmals junge Bäuerinnen und Bauern für ein zukünftiges Ehrenamt schulte und dabei die Persönlichkeitsbildung in den Mittelpunkt stellt.
Erste Arbeitskreise junger Landwirte gründeten sich in Niedersachsen in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, der Schwerpunkt lag zunächst im nördlichen Landesteil. Zurzeit gibt es landesweit 25 Arbeitskreise, die häufig organisatorisch eng mit den Landvolk-Geschäftsstellen zusammenarbeiten. Trotz dieser Kooperation hat der Berufsnachwuchs immer wieder kontroverse Ideen vertreten, beispielsweise 1995 mit einem Positionspapier zur zukünftigen Struktur der landwirtschaftlichen Beratung. Die inhaltlichen Schwerpunkte spiegeln die jeweils aktuelle agrarpolitische Themenlage wider. Sie reichen von nachwachsenden Rohstoffen über Umweltschutz, Marketing, Strukturpolitik bis zur Bildungs- und EU-Agrarpolitik. Junge Landwirte mischen sich stets kompetent in viele Themen ein. Höhepunkt der Jahresarbeit ist der Junglandwirtetag, der als Vortragsveranstaltung jeweils gemeinsam mit einem regionalen Arbeitskreis ausgerichtet wird. In diesem Jahr geht es am 24. Februar in Oesede um die Frage, wie Schweinehalter mehr Akzeptanz erreichen können.
Br