Botulismus Für den sogenannten chronischen Botulismus gibt es keine wissenschaftliche Erklärung.
„Wir konnten keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Clostridium botulinum und einem chronischen Krankheitsgeschehen auf Milchviehbetrieben oder bei einzelnen Tieren bestätigen“, sagt Prof. Dr. Martina Hoedemaker, Leiterin der Rinderklinik der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) in Hannover. Sie leitete eine gut zweijährigen Studie in 139 norddeutschen Milchviehbetrieben, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium mitfinanziert wurde.
Es fehlten, wie jetzt auf einem Symposium der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zum Abschluss der Studie mitgeteilt wurde, eindeutige Falldefinitionen sowie eine Zuordnung zu klinischen Symptomen. Mögliche Ursachen für chronische Probleme der Herdengesundheit sehen die Wissenschaftler in der Fütterung, der Hygiene sowie dem Kuhkomfort. So waren in den untersuchten Betrieben auffällig viele Tiere zu dünn, lahm oder verschmutzt. Die betroffenen Betriebsleiter konnten von den Beratungsempfehlungen der Wissenschaftler profitieren und die Gesundheit ihrer Tiere deutlich verbessern.
In Medien war im Zusammenhang mit dem sogenannten chronischen Botulismus vereinzelt von einer „ignorierten Seuche“ gesprochen worden, diese Einschätzung trifft nach den Ergebnissen der Studie jedoch nicht zu. Diese sind im Internet unter dem Stichwort Botulismus auf der Seite www.bmel.de nachzulesen.
Br