Kurzumtriebsplantagen als umweltfreundliche Lösung

Kurzumtriebsplantagen als umweltfreundliche Lösung - Foto: Sabine Hildebrand
Foto: Sabine Hildebrand

Kirchlinteln Das Landvolk Rotenburg-Verden möchte, dass die Milchviehhalter in der Region weiter eine Entwicklungsmöglichkeit haben. Immer häufiger treten im Genehmigungsverfahren Probleme durch benachbarten Wald oder Biotope auf, da Stickstoffeinträge in Ökosysteme bewertet werden müssen. Was das konkret für einen Betrieb bedeutet, erfuhr Niedersachsens Umweltminister Dr. Stefan Birkner auf dem Hof von Anke und Holger Meier.

Der Betrieb liegt am Ortsrand  von Deelsen und melkt inzwischen 150 Milchkühe. Für die geplante Aufstockung auf 300 Tiere, gibt es kaum Expansionsmöglichkeiten. Das Problem: In Sichtweite zum Melkzentrum steht ein Wald, der durch die Stallabluft geschädigt werden könnte. Hartmut Schlepps, Umweltreferent beim Landvolk Niedersachsen, geht davon aus, dass derzeit eine dreistellige Zahl investitionswilliger Landwirte Probleme mit der Abstandsregelung hat. Bei Milchviehbetrieben gibt es bisher keine technische Möglichkeit, die Abluftableitung zu konzentrieren und dann zu reinigen.

„Das ist auch ein Konflikt zwischen Anforderungen der Tiergerechtheit und dem Umweltschutz“, erklärte Landvolk-Vorsitzender Jörn Ehlers. Für ihn steht außerdem der Erhalt des ökologisch wichtigen Grünlands im Vordergrund, „und das können am besten unsere Milchviehbetriebe.“

Umweltminister Birkner betonte, dass seiner Ansicht nach eine unternehmerische Landwirtschaft auch Expansionsmöglichkeiten haben müsse. „Das Problem der Abstandsregelung ist uns bekannt, deshalb haben wir früher bereits eine Änderung des Waldgesetzes diskutiert“, so der Minister. Auf dem Hof Meier wurde jetzt eine neue Lösungsmöglichkeit ins Spiel gebracht: Kurzumtriebsplantagen werden als Ammoniakwäscher gepflanzt. Dieser Ansatz soll weiter diskutiert werden.
sl