L P D – „Man lernt nie aus“, diese Weisheit nehmen sich die Landwirte in Niedersachsen besonders zu Herzen. Auch nach der Berufsausbildung, die oft durch den Besuch der Fachschule, einen Meisterkurs oder ein Studium ergänzt wird, nehmen viele Landwirte und Landwirtinnen Weiterbildungsangebote wahr. Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, stehen neben Herdenmanagement, Betriebswirtschaft oder Klauenpflege immer häufiger auch neue Wege in der Landwirtschaft auf dem Programm. Das Landwirtschaftliche Bildungszentrum (LBZ) Echem bietet zum Beispiel Kurse zum Einsatz von Homöopathie in der Rinder-, Schaf oder Pferdehaltung an. Bei einem von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft getragenen Seminar können Rinderhalter lernen, wie sie ihre Tiere gekonnt und mit möglichst wenig Stress, in eine bestimmte Richtung bewegen. Von der einzelnen Milchkuh im Boxenlaufstall bis hin zu großen Mutterkuhherden mit Kälbern und Bullen sind die erlernten Techniken mit ein bisschen Training schnell anwendbar. Das wichtigste dabei ist, jedes einzelne Tier genau zu beobachten. Obwohl jeder Landwirt aus seinem Betrieb ganz eigene Erfahrungen mitbringt – der eine redet seinen Tieren gerne beruhigend zu, der andere schwört auf melodische Klänge beim Melken – lernen die Teilnehmer ihre Tiere noch besser einzuschätzen und noch gekonnter zu reagieren. Neben Landwirtinnen und Landwirten nehmen immer wieder auch Klauenpfleger, Viehhändler und Tierärzte das Angebot wahr.
Dass die Weiterbildungskurse in Echem gefragt sind, liegt laut Bernhard Ende vom LBZ auch daran, dass sich das Bildungszentrum ganz nach dem Motto „Lebenslanges Lernen“ an den Wünschen der Nachwuchslandwirte orientiert. Da jeder Auszubildende in Niedersachsen im Rahmen eines überbetrieblichen Kurses in Echem Themen rund um die Rinderhaltung erlernt, kennen die Landwirte das Bildungszentrum aus der Ausbildung. „Wir wollen, dass die Auszubildenden sich bei uns so wohl gefühlt haben und mit dem Gelernten zufrieden sind, dass sie im späteren Berufsleben gerne auf die Bildungsangebote zurückkommen“, sagt Ende. „Schon im Feedback der Auszubildenden fragen wir ab, welche Lehrangebote später in der Praxis von Interesse sein könnten“, erläutert Ende weiter. Diese Anregungen greife das Bildungszentrum bei der Gestaltung seines Kursangebotes auf. Genauso wie Themen aus der öffentlichen Diskussion über die heutige Landwirtschaft. Auch außerlandwirtschaftliche Gruppen, zum Beispiel Konfirmandengruppen, können das Angebot des LBZ nutzen, um sich über Landwirtschaft zu informieren oder zu ganz anderen Themen Tagungen und Seminare abzuhalten und dabei die Landluft und die gute Küche zu genießen. Informationen dazu finden sich unter www.lbz-echem.de. (LPD 69/2013)