Landwirtschaftskrise: Jetzt engagieren!

Landwirtschaftskrise: Jetzt engagieren! - Engagement bringt immer etwas
Engagement bringt immer etwas

Weiterbildung  Alljährlich bereitet der „Studienkurs Niedersachsen“ zwölf Junglandwirtinnen und Junglandwirte auf ehrenamtliche Tätigkeiten in der Landwirtschaft vor. Warum sie ehrenamtliches Engagement gerade in schwierigen Zeiten für wichtig halten und was der Studienkurs ihnen gebracht hat, schildern drei Teilnehmer der LAND & Forst.

Die Preise sind im Keller und das Misstrauen aus Teilen der Gesellschaft nimmt weiter zu. Das ist die aktuelle Lage der Landwirtschaft. Warum nehmen junge Landwirte in diesen Zeiten an einer Weiterbildung teil, die aufs Ehrenamt vorbereitet?

Neue Ideen entwickeln
Gereon Albers, Schweinehalter aus Lengerich im Emsland, steht für eine unternehmerische Landwirtschaft und engagiert sich ehrenamtlich bereits auf vielfältige Weise. Er sieht sich und andere in diesem Job in Krisenzeiten besonders gefordert. „Es ist wichtig, die großen Probleme der Landwirtschaft anzupacken und neue Ideen zu entwickeln“, ist der Junglandwirt überzeugt. „Diese neuen Ideen müssen dann in die Landwirtschaft hineingetragen und intensiv diskutiert werden, um zu Lösungen zu kommen.“

Wiebke Herrmann aus Adelheidsdorf im Landkreis Celle hat den Fokus auf der Öffentlichkeitsarbeit der Ehrenamtlichen. „Wir haben im Studienkurs viele Tipps für Gespräche mit Kritikern der modernen Landwirtschaft bekommen.“ Der Praxistest erfolgte noch im Kurs beim Gespräch mit Greenpeace oder mit Vertretern der Jugendorganisationen der Parteien. Herrmann ist überzeugt, dass es den ehrlichen Dialog der Landwirtschaft mit den Verbrauchern braucht, um die Krise zu überwinden. Hier will auch Marten Berkhan aus Bröckel im Landkreis Celle ansetzen und das verlorengegangene Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft zurückgewinnen.

Authentisch bleiben
Mit Blick auf den Studienkurs stellt Albers für sich fest, dass er das Handeln Ehrenamtlicher durch die Gespräche mit hochrangigen Persönlichkeiten wie Landvolk-Präsident Werner Hilse, Kammerpräsident Gerhard Schwetje oder DNZ-Vorsitzendem Helmut Bleckwenn heute besser nachvollziehen kann.
Zu guter Vorstandsarbeit gehört für ihn ein Team aus Menschen, die quer denken und sich lebendig austauschen wollen. „Mir ist außerdem klar geworden, dass Authentizität im Ehrenamt mindestens so wichtig ist wie Wissen“, stellt der Emsländer fest. Anderen Junglandwirten gibt er mit auf den Weg: „Wenn ihr ein Ehrenamt übernehmt, braucht ihr vorher noch nicht alles zu können.“ Eine Weiterbildung wie der Studienkurs mache begleitend immer Sinn.

Nachhaltig profitieren
Für Marten Berkhan war der Blick hinter die Kulissen landwirtschaftlicher Gremien wie die Aufsichtsräte der VGH oder des DMK sehr interessant. Und vom zweitägigen Medientraining mit Harten & Breuninger profitiert er regelmäßig.
Christine Kolle
Geschäftsführerin
Junglandwirte Niedersachsen