Moorbauern wollen nicht den Anschluss verlieren

Moorbauern wollen nicht den Anschluss verlieren -

L P D – „Landwirtschaftsminister Christian Meyer muss die Sorgen und Ängste der Landwirte sehr ernst nehmen“. Landvolkvizepräsident Heinz Korte begrüßt die Zusage des Ministers einen neuen Entwurf zur Änderung des Landesraumordnungsprogrammes vorzulegen und die Bedenken der Landwirte einzuarbeiten. Vor rund 2.000 Landwirten in Gnarrenburg kündigte Minister Meyer einen solchen neuen Entwurf an. Korte wertet dies jedoch nicht als Entwarnung: „Wir glauben dem Minister erst, wenn wir diese Zusagen schwarz auf weiß nachlesen können.“ Das Landvolk erwartet, dass wie zugesagt zügig ein neuer Entwurf des LROP mit Vorrangflächen für Landwirtschaft vorgelegt wird.

Korte erkennt an, dass sich der für die Umsetzung des LROP federführende Minister nach gut einem Jahr Vorlauf endlich Zeit für einen Termin vor Ort in Augustendorf bei Gnarrenburg im Landkreis Rotenburg genommen hat. „Die Moorbauern wollen die Futtergrundlage für ihre Tiere nicht durch eine schleichende Vernässung ihrer Flächen verlieren. Sie erwarten, dass sie mit ihrer wirtschaftlichen Entwicklung den Anschluss an andere Regionen Niedersachsens halten können“, sagte Korte dem Minister auf dem Hof der Familie Böttjer. Die Familie wirtschaftet auf 43 ha Moorböden, hält 35 Milchkühe und 50 Jung- und Mastrinder und baut die „Moorsieglinde“ an. Die Kartoffel ist Aushängeschild und Botschafter der Moorregionen.

Im Gnarrenburger Moor im Landkreis Rotenburg wirtschaften 80 Höfe überwiegend, zum Teil vollständig auf Moorböden. Weit mehr als 15 Mio. Euro haben die dortigen Betriebsleiter in der jüngsten Vergangenheit investiert und fürchten nun, dass ihre Zukunftspläne von den im Sommer in Hannover vorgesehenen Regelungen zur Moor-entwicklung abgewürgt werden. „Das hat auch massive Folgen für die vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige“, verdeutlicht Korte. Er verweist auf Gemeinden, in denen ebenfalls die Kritik an dem niedersächsischen Landesraumordnungsprogramm lauter wird. Das Landvolk fordert eine Herausnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen aus den Vorranggebieten. Auf völliges Unverständnis stößt die Taktik, einzelne Flächen über Vorkaufsrecht zu erwerben und mit Wiedervernässungsvorgaben auch die Nachbarn unter Druck zu setzen. Korte regt einen grundsätzlichen Dialog und Meinungsaustausch über die Ziele an, die mit dem Landesraumordnungsprogramm verfolgt werden sollen. Klimaschutzziele seien mit anderen freiwilligen Vorgaben zielführender zu erreichen als mit einem langfristig angelegten Moorschutzprogramm.

„Generationen an Vorfahren unserer heutigen Moorbauern haben unter größten Entbehrungen eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte geschrieben“, verdeutlicht Korte und fügt an: „es muss deutliche Korrekturen an den beabsichtigten Vorranggebieten geben. Die landwirtschaftlichen Betriebe dürfen in ihrer Entwicklungsfähigkeit nicht eingeschränkt werden“.  Der Besuch des Landwirtschaftsministers auf einem typischen Moorbauernhof soll den Dialog wieder aufnehmen und den Weg zu einem Ausgleich zwischen Landwirtschaft und Moorschutz bereiten.