Neuer Hauptverein wird gegründet

Neuer Hauptverein wird gegründet - Foto: Hildebrandt
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Versammlung Der Landvolk Kreisverband Bremervörde hat viel vor. Zum einen ist ein Anbau an das Grüne Zentrum geplant, zum anderen wollen die Verantwortlichen gemeinsam mit den Kreisverbänden Osterholz, Wesermünde und Land Hadeln im Sommer einen Hauptverein gründen. Als größte Herausforderung betrachtet Vorsitzender Heinz Korte jedoch die öffentliche Meinung.

Die Stimmung war während der Generalversammlung im Hotel Daub angespannt. Kein Wunder, denn am Morgen war die Lokalzeitung mit der Überschrift „Antrag gegen Vermaisung“ erschienen. Die Mehrheitsfraktion im Rotenburger Kreistag verurteilt Biogasanlagen und Maisanbau in der Region (siehe Bericht Seite 7). Landvolkvorsitzender Heinz Korte war der Ärger deutlich anzumerken: „Ich bin sauer, wie das läuft. Da wird bewusst ein Keil zwischen die Bevölkerung und die Bauern getrieben.“

Als „Kardinalfehler“ bezeichnete er außerdem die geplante Einsetzung einer Landschaftswacht durch den Landkreis. Demnach sollen „geeignete Personen geschützte Teile von Natur und Landschaft überwachen und für den Artenschutz sorgen.“ Kontrolliert werden unter anderem Gebiete aus dem Vertragsnaturschutz, kreiseigene Flächen und Rückschnittarbeiten. Das Landvolk Bremervörde hatte gemeinsam mit den Landvolk Rotenburg-Verden alternativ die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Natur- und Landschaft“ vorgeschlagen. Seit über 20 Jahren funktioniere das erfolgreich in Lehrde bei Kirchlinteln. „Wenn über unsere Köpfe hinweg entschieden wird, anstatt mit uns praktikable Lösungen zu suchen, finde ich das befremdlich“, sagte Korte.

Er hatte zu Beginn das umfangreiche Engagement seines Verbandes vorgestellt. Das reicht von 70 Mio. Euro Pachtzahlungen an die Grundeigentümer und fünf Millionen Euro Gewerbesteuer über umfangreiche Bildungsarbeit bis zum persönlichen Beitrag gegen den demografischen Wandel („Landwirte haben durchschnittlich drei Kinder“). Gastredner und Bauernverbandsvize Werner Schwarz machte den Landwirten ebenfalls Mut: „Lassen Sie sich nicht in eine Ecke drängen. Stellen Sie sich selbst dar, anstatt sich als Angeklagter zurückzuziehen.“ Er sieht Öffentlichkeitsarbeit als „existenzielle Frage.“
Die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit ist auch ein Ziel der Zusammenarbeit mit den Verbänden Osterholz, Land Hadeln und Wesermünde. „Wir wollen die Synergien im Dienstleistungsbereich nutzen“, sagte Geschäftsführer Dr. Hartmut Schröder, der damit unter anderem die Baurechtsberatung meinte. Der neue Hauptverein wird dann 6.400 Mitglieder und 196.000 ha umfassen. Alle Vereine bleiben selbstständig. Derzeit laufen die Kooperationsgespräche.
Johann Stelling aus Ostendorf wurde für 25 Jahre Vorstandsarbeit ausgezeichnet.
sl