
Verbandspolitik Die Bundesverordnung zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln an der Niederelbe wird bald verabschiedet. „Die Obsterzeuger werden keine Nutzflächen verlieren“, unterstrich Staatssekretär Peter Bleser.
Details über die Bundesverordnung verriet Bleser allerdings nicht. Er sprach beim verbandspolitischen Tag von Fachgruppe Obstbau und Kreisbauernverband in der Altländer Festhalle in Jork.
Aus Brüssel berichtete er über die Verhandlungen zum EU-Agrarhaushalt. Mit der Prämienkürzung könne Deuschland leben. Das „Greening“ bewertete er als „großen Quatsch“, was mit starkem Applaus quittiert wurde. „Am Ende wird mit viel Bürokratie der Status-Quo erhalten. Das bringt doch nichts“, erklärte Bleser.
Während des traditionellen Messerundgangs mit Ehrengästen hatte sich der Staatssekretär von der Leistungsfähigkeit der Norddeutschen Obstbautage überzeugt. Mit mehr als 3.000 Besuchern und 205 Ausstellern auf 10.000 m2 Fläche vermeldeten die Veranstalter eine neue Rekordbilanz.
Positiv vermerkte Stades Kreisandwirt Johann H. Knabbe zur Begrüßung, dass das Land auch in Zukunft eine Million Euro in ein Schulobst-Programm mit dem Schwerpunkt Apfel stecken will.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird den Aufbau einer nationalen „Obst-Genbank“ weiter unterstützen – zum Erhalt der genetischen Ressourcen, um beispielsweise resistente Sorten zu züchten. Peter Bleser riet dem Obstbau zu noch mehr Transparenz: „Das ist die einzige Waffe gegen Unwissenheit.“
Er teilt die Auffassung des Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Obstbau, Jens Stechmann, dass Vorgaben bei Pflanzenschutzmitteleinsatz, Gewässerschutz und Elbvertiefung im Gebiet nur als Einheit zu gestalten seien – und nur wissenschaftliche Erkenntnisse statt Ideologie maßgebend sein sollten.
Von Jens Stechmann wurde Bleser aufgefordert, keinen Mindestlohn bei Saisonarbeitskräften einzuführen. Stechmann wollte außerdem einen Zuschuss zur Hagelversicherung – wie in anderen europäischen Ländern üblich. Künftig wird sich die Bundesfachgruppe für den Nachhaltigen Obstbau starkmachen und die Öffentlichkeitsarbeit verstärken.
Die Übergabe der Meisterbrief war ein weiterer Höhepunkt des Nachmittages. Arendt Meyer zu Wehdel, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, gratulierte den 15 Gärtnermeistern, Fachrichtung Obstbau. Es war der erste Jahrgang, der seine Ausbildung im neuen Kompetenzzentrum Esteburg absolviert hatte. Die erfolgreichen Meister sind:
Jörg von der Beck, Claus Eckhoff, Björn Lüders (erhielten Ehrenpreise), Carsten Behr, Oliver Blohm, Martin Bois, Henning Harms, Felix Köster, Andreas Quast, Henning Quast, Hinrich Quast, Mark Quast, Johannes Reyer, Christoph Schuback, Diedrich Stechmann.
sl