Fazit Gerade im Umfeld der Grünen Woche gab es wieder heftige Diskussionen über die Landwirtschaft. Dennoch nimmt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, am Ende der Messe in Berlin eine veränderte Diskussionskultur wahr. Die Auseinandersetzung mit Vertretern der Politik verlaufe „weniger konfrontativ als in den Vorjahren“, sagte Rukwied am Freitag voriger Woche. Er begrüße das sehr. Für ihn habe sich die Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft versachlicht und sei lösungsorientierter geworden.
Als Kriterium zog er sowohl seine Treffen mit Grünen-Politikern als auch Gespräche heran, die die 103 Agrarscouts auf dem ErlebnisBauernhof führten. Rukwied führt die Entwicklung nicht zuletzt auf die Bereitschaft der Bauern zurück, sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen. In seinem Positionspapier „Veränderung gestalten“ habe der Verband einen Weg beschrieben, gesellschaftliche Anforderungen besser mit wirtschaftlichen Perspektiven in Übereinstimmung zu bringen.
Zurückhaltend äußerte sich der Präsident erneut zum Thesenpapier der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), „Landwirtschaft 2030“. Er kritisierte den Zeitpunkt der Veröffentlichung unmittelbar vor der Messe – und damit nahezu zeitgleich mit dem DBV-Positionspapier –, den Rukwied „nicht wirklich günstig“ nannte. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit DLG-Präsident Bartmer werde man Anfang Februar im DBV-Verbandsrat führen, erklärte Rukwied. Klar sei, dass man an der bisherigen Arbeitsteilung zwischen DBV und DLG mit eindeutiger Zuständigkeit des Bauernverbandes für die Agrarpolitik festhalte.
AgE/red