Wachstum Eine positive Bilanz des vor zwei Jahren von der russischen Regierung verhängten Einfuhrverbots für Fleisch, Obst, Gemüse und Milchprodukte aus westlichen Ländern hat Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow gezogen. Das Lebensmittelembargo habe sich günstig auf die Entwicklung der heimischen Agrarwirtschaft ausgewirkt, erklärte der Minister in Moskau. Seiner Auffassung nach sollte der Einfuhrstopp daher über das Jahr 2017 hinaus verlängert werden.
Für das zweite Jahr des im August 2014 verhängten Embargos bezifferte das Moskauer Wirtschaftsministeriums die finanziellen Verluste für die Europäische Union, Australien, die USA, Norwegen und Kanada in Folge des Einfuhrverbots auf umgerechnet zusammen rund 7,8 Mrd. Euro. Nach Angaben des Fleischproduzenten Cherkizovo beträgt der Selbstversorgungsgrad bei Geflügelfleisch inzwischen annähernd 100 %; bei Schweine- und Rindfleisch seien es 90 bzw. 80 %.
Dazu passt die Meldung, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Danish Crown, Kjeld Johannesen, künftig als Berater für den russischen Fleischkonzern Miratorg arbeiten wird. Johannesen, der 27 Jahre an der Spitze des dänischen Fleischunternehmens stand, soll den Vorstand dabei unterstützen, die ehrgeizigen Wachstumsziele des Unternehmens zu erreichen.
Unterstützt wird die allgemeine Markteinschätzung durch den Trend im – staatlich subventionierten – Landmaschinenhandel, der einen Aufschwung erlebt. Nach Angaben des Industrieverbandes Ros-AgroMash wurden im ersten Halbjahr 2016 in heimischen Werken 58 % mehr Landmaschinen produziert als im Vorjahreszeitraum. red/AgE