Landvolkvorstand Die Initiative Tierwohl und die weitere Entwicklung beim Landesraumordnungsprogramm und Berichte aus den Ausschüssen standen beim jüngsten Vorstand des Landvolkes Niedersachsen in Lehrte in der Region Hannover auf der Tagesordnung.
Präsident Hilse fordert mehr Geld für Tierwohl
„Wir benötigen den doppelten Betrag im Topf“, verdeutlichte Landvolkpräsident Werner Hilse das hohe Interesse der Landwirte an der Initiative Tierwohl. Obwohl noch viele Landwirte, wie auch er selbst, auf der Warteliste stünden, sei die überaus hohe Bereitschaft, mehr Tierwohl in den Ställen umzusetzen, ein positives Signal. Der Erfolg sei keine Frage des Wollens, sondern ausschließlich des Preises und der ausreichenden Finanzierung. Hilse bezeichnete die Initiative zugleich als Richtungswechsel, da der Lebensmitteleinzelhandel erstmals ein Image verkaufe. Die Bewerbung der Initiative ist inzwischen angelaufen, die Initiative Tierwohl ist im Gespräch mit weiteren potenziellen Partnern, um die finanzielle Basis auszuweiten.
Der Landvolkvizepräsident Heinz Korte berichtete über den neuesten Stand zum Landesraumordnungsprogramm. Danach sollen die Gebietskulisse für den Moorschutz von ehemals 200.000 auf etwa 60.000 ha deutlich reduziert werden. Torfabbau wird aber weiter zugelassen und dem Bedarf des Gartenbaues für die nächsten 40 Jahre folgend sogar noch ausgedehnt. Hier sieht das Landvolk einen Wortbruch des Ministers, der bisher dem Torferhalt oberste Priorität eingeräumt hatte. Offizielle Klarstellungen, die das Landvolk bei der Landesregierung eingefordert hat, bleibt diese weiter schuldig. Dagegen gibt es erste Informationsveranstaltungen einzelner SPD-Abgeordneter zu dem Thema.
Klarstellung von der Landesregierung fehlt
Erneut appelliert Vizepräsident Albert Schulte to Brinke an alle Tierhalter, speziell Rinderhalter, keine hochtragenden Tiere zur Schlachtung zu geben. Lediglich begründete Ausnahmefälle seien hier zuzulassen, ansonsten müsse jeder Tierhalter sicherstellen, dass keine weiblichen Tiere, die bereits im letzten Drittel der Trächtigkeit sind, zur Schlachtung kommen. Hermann Wester ergänzte für den Veredelungsausschuss, dieser Kodex gelte analog für Sauen. Zurzeit arbeitet das Landvolk in einer Arbeitsgruppe des Ministeriums mit, die den Gründen nachgeht, warum einzelne Landwirte dennoch tragende Tiere zur Schlachtung geben. Davon erhofft sich der Verband weitere Empfehlungen an die Praktiker, wie dies vermieden werden kann.
Der Ausschuss Erneuerbare Energie stellt nach dem Bericht von Jochen Oestmann ein Umdenken bei der Politik fest, der sogenannte Deckel für den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix solle den Zuwachs nicht weiter drücken, es werde wieder Zubau zugelassen. Daraus lasse sich ableiten, dass die Talsohle durchschritten sei. Als Beleg dafür wies er auch auf die erstmalige Ausschreibung für die EEG-Vergütung von Photovoltaikanlagen hin, die mit einem über der EEG-Vergütung liegenden Betrag abschloss.
Br