Vorgaben „nur zweitbeste Lösung“

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Milchmarkt Um die Lieferbeziehungen von Milcherzeugern und Molkereien zu modernsieren, sieht der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, zuerst die Akteure selbst gefordert. Diese Beziehungen müssten umgestaltet werden, um eine langfristige Preisabsicherung zumindest für Teilmengen und eine verbindlichere Abstimmung zu den Anlieferungsmengen zu ermöglichen, betonte Schmal nach seiner Wahl zum neuen Vizevorsitzenden der „Gruppe für den zivilen Dialog“, die die Europäische Kommission in milchpolitischen Themen in Brüssel berät.

Staatliche Vorgaben könnten immer „nur die zweitbeste Lösung“ sein, betonte Schmal. Er begrüßte, dass Mitgliedstaaten, Kommission und EU-Parlament den Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation ändern. Damit könnten Milchlieferverträge in Zukunft mit einer klaren Angabe zu Menge und Preis für jeden Milcherzeuger verbindlich werden.

Der DBV-Milchbauernpräsident wies darauf hin, dass sich die EU zunehmend aus der Gestaltung des Milchmarktes zurückgezogen habe. „Darin erkennen wir Milchbauern Chancen, aber auch Risiken in Form extremer Preisschwankungen“, so Schmal. Die EU sei gefordert, die wenigen Instrumente beizubehalten, um diese Schwankungen zu verringern und Marktkrisen entgegenzuwirken. Hierzu gehören eine starke Erste Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die öffentliche Intervention von Milchprodukten sowie die Förderung der privaten Lagerhaltung in angespannten Marktsituationen. Schmal verwies auch auf die 380.000 t Magermilchpulver in den öffentlichen Lagern der EU und forderte eine „klare Strategie“ für den zeitnahen Abbau dieser Bestände.
AgE/red