Landvolk Der Gedankenaustausch über den Niedersächsischen Tierschutzplan und eine Beschlussvorlage zur künftigen einzelbetrieblichen Förderung standen im Mittelpunkt der jüngsten Vorstandssitzung des Landvolkes Hannover. Landvolkpräsident Werner Hilse berichtete zudem von verschiedenen Gesprächsterminen.
Auf Bundesebene hat der Verband mit den Netzbetreibern an einem Tisch gesessen. Die Forderungen der Landwirte nach einem flächenschonenden Trassenbau wurden dort ebenso verhalten aufgenommen wie die nach einer dauerhaften Entschädigung für die Leitungen. Mit einem wissenschaftlichen Gutachten will der Deutsche Bauernverband nach Aussage Hilses diesen elementaren Anliegen der Landwirtschaft jetzt noch mehr Nachdruck verleihen.
Enttäuscht zeigte er sich zudem über die mangelnde Resonanz der Politik zum Thema Flächenschutz. Das Landvolk setzt sich hier seit Jahren unter anderem dafür ein, die Suchräume für Ausgleichsflächen zu vergrößern, um den Flächendruck durch Infrastrukturmaßnahmen vor Ort abzumildern.
Beim Bischof der Evangelischen Landeskirche Hannover, Ralf Meister, haben Vizepräsident Heinz Korte und Hauptgeschäftsführer Jörn Dwehus sich über den Ökumenischen Kreuzweg ausgetauscht und die Verstimmung der Landwirtschaft deutlich gemacht. Der Gesprächsfaden soll auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wieder aufgenommen werden.
Mit dem Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) hat sich das Landvolkpräsidium über die Dioxinkrise ausgetauscht. „Bislang sind keine Schadensansprüche reguliert worden“, kritisiert Hilse. Gegenüber dem DVT hat er Antworten auf die Fragen der Landwirte angemahnt. Eine zufriedenstellende Schadensregulierung mit schneller und eindeutiger Rückverfolgbarkeit belasteter Partien sowie eine Versicherungslösung haben hier aus landwirtschaftlicher Sicht Priorität.
Mit Sorge registriert das Landvolk sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene erneute Korrekturen am einzelbetrieblichen Förderprogramm AFP. Das bewährte Instrument muss nach Überzeugung des Landvolkes eindeutig den Schwerpunkt weiter auf die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit setzen. Würde dieser Aspekt bei der Regelförderung aufgegeben, stünde dies auch im Gegensatz zum EU-Ansatz im Entwurf zur zukünftigen ELER-Förderung.
Das Landvolk Niedersachsen steht zu der Mitarbeit an der Weiterentwicklung des AFP. Sollte aber die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe nicht mehr oder nur eingeschränkt im Fokus bleiben, steht das Landvolk Niedersachsen nicht mehr zu diesem Instrument. Sowohl über den Tierschutzplan wie die Klimaschutzstrategie als auch bundesweit durch die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher drohen einseitige Auflagen in dem bewährten Instrument der Agrarinvestitionsförderung, die dessen ursprüngliches Ziel konterkarieren.
Für die Arbeitsgruppe Ökolandbau im Landvolk Niedersachsen gab Vorsitzender Carsten Bauck einen Einblick in aktuelle Themen, wie zum Beispiel den Umgang mit Gentechnisch verändernden Organismen (GVO). Er sah hier eine existenzielle Bedrohung für die Ökobetriebe, die sich mit einer „Eiweißlücke“ konfrontiert sehen. Positiv wertete er die Einbindung der Ökobetriebe in die Arbeit des Berufsstandes. Damit erhielten die Anliegen dieser Betriebsleiter mehr Gewicht.
Br