Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein Jahr mit vielen Herausforderungen liegt hinter uns. Die zurückliegenden zwölf Monate haben uns einiges abverlangt: mit extremen Witterungsereignissen, mit öffentlichen Diskussionen über die Richtung der Landwirtschaft und mit weitreichenden agrarpolitischen Weichenstellungen. Die Agrarpolitik wird heute maßgeblich in Brüssel entschieden. Ein langer Prozess hat die Entscheidungen von Kommission, Agrarministerrat und erstmals dem EU-Parlament begleitet.
Der letztlich getroffene Kompromiss darüber, wie die Gemeinsame Agrarpolitik fortgeführt werden soll, war von intensiven Debatten und Entgegenkommen geprägt. Umso mehr sehen wir jetzt die Verantwortlichen in Berlin und Hannover in der Pflicht, die nationale Umsetzung der politischen Maßgaben so zu gestalten, dass sie unseren Landwirten nicht noch weitere Opfer abverlangen wird. Das Agrarland Niedersachsen kann seinen Landwirten eine Reihe Vorzüge bieten. Dazu zählen neben geographisch und klimatisch günstigen Voraussetzungen eine gute Infrastruktur und unsere hervorragende Marktposition.
Selbstverständlich nutzen wir alle Chancen, die sich auf unseren heimischen Märkten bieten. Die Agritechnica in Hannover hat uns aber deutlich vor Augen geführt, wieviel Potenzial die internationale Agrar- und Ernährungswirtschaft bietet, unsere engagierten Betriebsleiter wollen sich hier entschlossen mit einbringen.
Sie setzen dabei auf Nachhaltigkeit, und zwar mit präzise arbeitenden Maschinen, moderner Tierhaltung und betrieblichen Entscheidungen, die auf eine gute Balance sozialer, ökonomischer und ökologischer Kriterien abzielen. Außenstehende mögen dabei die Romantik früherer Tage vermissen, aber wir Landwirte können ihnen versichern: Wir fühlen uns heute nicht weniger stark unserer bäuerlichen Tradition und dem ländlichen Erbe verpflichtet als unsere Vorfahren. Gleichwohl orientieren wir uns mit unseren Produkten natürlich an den Qualitätsanforderungen und Konditionen der Verarbeitungsunternehmen von heute. Wir bieten eine große Vielfalt hervorragender Lebensmittel, in nie gekannter Qualität und zu günstigen Preisen. Das war nicht immer selbstverständlich, aber für uns Landwirte ist es selbstverständlich, diesen Standard halten und ausbauen zu wollen. Wir wollen keinen Rückschritt, sondern Fortschritt.
Ihnen, liebe Bäuerinnen und Bauern, wünsche ich nun ein gesegnetes Weihnachtsfest mit etwas Muße und Abstand zum Alltag sowie Gesundheit, Wohlergehen und viel Glück für das neue Jahr.