Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2018

Info Geflügel

(BVL) Die Nachweisraten von Campylobacter spp. bei Masthähnchen liegen unverändert auf einem hohen Niveau. Knapp die Hälfte der Halshautproben von Masthähnchenschlachtkörpern (46,3 %) und der Proben von frischem Hähnchenfleisch (47,8 %) wurde im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2018 positiv auf Campylobacter getestet, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin mitteilte. In Halshautproben von Mastputenschlachtkörpern wurden Salmonellen zu 22,7 % gegenüber 2016 (11,9 %) nachgewiesen. Die Tiere selbst waren dagegen nur selten Träger von Salmonellen (0,2 %). Steigende Kontaminationsraten von Schlachtkörpern bei geringer Belastung der Tiere verdeutlichen, dass Verbesserungen der Hygienepraktiken bei der Geflügelschlachtung notwendig sind, da es offenbar zu Kreuzkontaminationen bzw. einer Verschleppung von Keimen aus der Schlachtumgebung auf die Schlachtkörper kommt. In 3,4 % der Proben von Rohwürsten aus Hähnchen- und/oder Putenfleisch wurden nur wenig Listerien oberhalb der Nachweisgrenze von 10 KbE/g nachgewiesen. ESBL/AmpC-bildende E. coli wurden in etwa der Hälfte der untersuchten Kotproben aus konventionellen Mastputenbetrieben (51,8 %) und in 37,6 % der Proben von konventionell erzeugtem Putenfleisch nachgewiesen. Im Vergleich waren Kotproben aus ökologisch wirtschaftenden Mastputenbetrieben und von ökologisch erzeugtem Putenfleisch mit Nachweisraten von 36,8 % bzw. 12,2 % deutlich seltener positiv für ESBL/AmpC-bildende E. coli. Die Ergebnisse der Antibiotikaresistenzuntersuchungen zeigen, dass die Resistenzraten bei Masthähnchen und Mastpute am höchsten sind, was den im Vergleich zu Rindern und Schweinen häufigeren Einsatz von Antibiotika widerspiegelt. Die hohen Resistenzraten von zum Teil über 50 % der Bakterien-Isolate von Masthähnchen und Mastputen gegenüber Fluorchinolonen verdeutlichen, dass insbesondere der Einsatz dieser Antibiotikaklasse beim Geflügel reduziert werden sollte, da sie als besonders wichtig für die antibiotische Behandlung beim Menschen gilt. Für das Zoonosen-Monitoring 2018 haben die Überwachungsbehörden der Bundesländer insgesamt 5.974 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und auf das Vorkommen der wichtigsten über Lebensmittel übertragbaren Erreger untersucht. Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2018 ist online abrufbar unter:

http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring

Verbrauchertipps zum Schutz gegen lebensmittelbedingte Infektionen sind dargestellt unter:

http://www.bvl.bund.de/lebensmittelhygiene