Info Pflanze
Insgesamt sind Deutschlands Mühlen, Mischfutterhersteller und Mälzereien scheinbar gut versorgt. Der Brot- und Industriegetreidemarkt ist eher von geringer Geschäftstätigkeit gekennzeichnet. Erzeuger sehen sich auch kaum gestiegenen Geboten gegenüber. So befestigte sich der Erzeugerpreis für Brotweizen seit der Vorwoche gerade einmal um 66 Cent/t, während Paris mit einem Plus von gut 3 €/t aufwarten kann. Marktexperten berichten teilweise nur noch von Restmengen der Ernte 2019, die noch in den Lägern vorhanden sind und Kontrakte ex Ernte sind vorerst wieder vom Tisch, nachdem im Januar umfangreich vermarktet worden war. Die bisher vertraglich gebundenen Mengen bleiben deutlich unter dem Volumen der Vorjahre. Viele Erzeuger agieren nach den zwei Jahren mit unbefriedigenden Erträgen vorsichtig. Die bisher aufgerufenen Preise für Brotweizen ex Ernte erzielen im Vergleich zu Mitte Januar zwar weniger, aber immerhin deutlich mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. In der Preisgestaltung macht sich nicht nur das überschaubare Angebot dieser Saison bemerkbar, sondern vor allem die getrübten Aussichten hinsichtlich der Ernte 2020. Die Anbauflächen sind EU-weit stark geschrumpft. Weiterhin bescheinigt der Prognosedienst MARS unzureichende Winterhärte und das Auftreten von Kahlfrösten ist noch immer im Rahmen des Möglichen. Damit bleibt ein großer Unsicherheitsfaktor hinsichtlich der Ertragsbildung im Spiel. Auch einer von vielen Gründen warum weiterhin ex Ernte sehr verhalten verkauft wird. Aktuell rückt ohnehin die Aussaat von Sommerungen in den Vordergrund, sofern es die nassen Bedingungen auf den Feldern zulassen.