Am sehr umsatzschwachen Brotgetreidemarkt konnten die Preise im Zuge fester Terminkurse etwas zulegen, aber kaum Neugeschäft generieren.
Am Brotgetreidemarkt ist es saisonal ruhig. Auch wenn zuletzt Erzeuger mehr für ihre Partien geboten bekommen haben, wird dennoch wenig umgesetzt. Landwirte haben keine Zeit für die Vermarktung und der Verkauf von Lagerware ist nur aus Liquiditätsgründen oder Platzmangel eine Option. Auch Käufer zeigen momentan wenig Interesse: Mühlen scheinen derzeit keinen Bedarf zu haben und zeigen auch mittelfristig wenig Nachfrage und auch für den Export wird kaum etwas benötigt. In der 37. KW war das Drittlandgeschäft vergleichsweise mau. Gemeldet wurden 2.600 t Weichweizen Richtung Schweiz plus 58 t in andere Destinationen nach insgesamt 35.500 t in der Vorwoche und 104.500 t in der Vorjahreswoche.
Mit dem Plus der Terminbörse fand der Preisauftrieb sogar Eingang am Kassamarkt. Immerhin legte Paris in drei Werktagen um 11,50 EUR/t zu, hat davon aber bereits das meiste wieder verloren. Am 20.09.2023 lag das Plus gegenüber Vorwoche bei marginalen 0,50 EUR/t. Die Großhandelspreise schwanken im Einklang der Börsenkurse, was Ihnen wenig Eigenleben und infolgedessen Marktgeschehen bescheinigt. Franko Hamburg (als Indikator für das Exportgeschäft) sind die bisherigen Aufschläge auf den Inlandsmarkt vollständig zusammengeschmolzen. Dort werden, wie auch franko Westfalen für prompten Brotweizen 241 EUR/t genannt, 3 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Bei unveränderten 265 EUR/t für Qualitätsweizen franko Hamburg reduziert sich die Prämie auf 24 EUR/t. Brotroggen wird ebenfalls 3 EUR/t fester mit 228 EUR/t franko Niederrhein bewertet.
Erzeuger vernachlässigen derzeit den Verkauf und kümmern sich um Ernte oder Aussaat. Während die Ernte an Herbstfrüchten aufgrund der trockenen Bedingungen zügig vonstattengeht, wird für die Aussaat, insbesondere für das Auflaufen der Saat regional bereits schon wieder Regen benötigt. Auch wenn mehr in dieser Woche gezahlt wurde, wird Lagerware zurückgehalten. Insbesondere für die qualitativ einwandfreien und hochwertige Partien werden sich im Verlauf des Wirtschaftsjahres höhere Gebote erhofft. Eliteweizen liegt frei Erfasserlager jetzt bei knapp 248 (221-257,50) EUR/t und damit 2,70 EUR/t über Vorwochenlinie. Qualitätsweizen legte um 3,10 auf 226,60 (203-245) EUR/t zu und Brotweizen um 1,50 auf 208,15 (185-226,50) EUR/t. Brotroggen tendiert stabil bei 181 (166-209) EUR/t.
Kurz vor Erreichen des Vorjahresniveaus knicken die Braugerstenpreise ein. Die vorerst abgeschlossenen Deckungskäufe der Mälzereien sowie die Vorratskäufe der vorgelagerten Handelsstufen sind zu einem Ende gekommen, was sich deutlich in den Geboten frei Erfasserlager für den Erzeuger widerspiegelt. Mit einem Minus von 8 EUR/t werden in der 38. KW bundesweit knapp 321 (300-349) EUR/t genannt. Auf Großhandelsebene sind die aktuellen Gebote der Käufer von 385 EUR/t verschwunden, so dass nur noch Offerten, unverändert bei 390 EUR/t, bleiben. (Quelle: AMI)