Corona-Virus: Schlachtunternehmen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück vorübergehend geschlossen • Schweine werden umgeleitet

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Heute Nachmittag haben der Kreis Gütersloh und Tönnies in einer Pressekonferenz über das Corona-Geschehen beim Schlachtunternehmen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück informiert. Bei einem großangelegten Corona-Reihentest durch die Gesundheitsbehörden im Mai waren bei Tönnies zunächst nur wenige Fälle festgestellt worden. Nach Unternehmensangaben war allerdings bei späteren Tests ein Infektionsherd festgestellt worden. Obwohl alle Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne geschickt worden seien, habe es weitere Infektionen im Schweinefleisch-Zerlegebetrieb gegeben. Gestern wurden auf dem Werksgelände 1.000 Mitarbeiter getestet. Von den ersten 500 nun vorliegenden Untersuchungsergebnissen waren 400 positiv gewesen. Weitere Ergebnisse stünden noch aus. Aktuell beraten der Kreis Gütersloh und die Firma Tönnies, welche Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Mitarbeiter und für eine Wiederaufnahme des Schlachtbetriebes umgesetzt werden müssen. Der DBV unterstreicht die Notwendigkeit, in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt Möglichkeiten zu erarbeiten, um unter kontrollierten Bedingungen (u.a. Quarantäne der Mitarbeiter) den Betrieb des Schlachtunternehmens möglichst zeitnah wiederaufzunehmen. „Aktuell fließt das verfügbare Angebot an Schlachtschweinen reibungslos ab. Dies tut es umso mehr, wenn Landwirte keine Panikverkäufe durchführen“, betont DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier. Er appellierte nochmals an Landwirte, Schlachtunternehmen und den Lebensmitteleinzelhandel, die Situation nicht auszunutzen und sich genauso verantwortungsvoll zu verhalten wie Anfang Mai bei einem ähnlichen Fall der Westfleisch in Coesfeld.