Coronavirus weiter im Fokus

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Die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus wirkt sich auch weiter auf die Finanzmärkte aus. Die Unsicherheit spiegelt sich unter anderem beim Ölpreis wider. China ist normalerweise der größte Abnehmer von Rohöl, doch wegen des Virus ist die Industrieproduktion zurückgefahren und Lieferketten sind unterbrochen. Die Ölnachfrage wird laut Internationaler Energie Agentur (IEA) in den nächsten Monaten noch weiter zurück gehen, zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2009. Seit dem ersten Virusfall im Ausland Mitte Januar ist der Ölpreis um 13% gesunken. Um einem Preisverfall entgegen zu wirken denkt das Ölkartell der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) bereits laut über Förderkürzungen nach. Das größte Förderland Saudi-Arabien will sie, doch Russland sträubt sich. Das nicht OPEC-Land müsste aber am selben Strang ziehen wie die OPEC-Mitglieder damit die Kürzungen wirken.

Die OPEC hat am Mittwoch ihren jüngsten Monatsbericht veröffentlicht. Zum sechs Mal innerhalb von neun Monaten haben die Ölförderländer die Bedarfsprognosen gesenkt, im jüngsten Bericht wurden die Schätzungen um 230.000 Barrel/Tag reduziert. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat die OPEC selbst im Januar im Schnitt 28,86 Mio. Barrel Rohöl pro Tag gefördert. Wegen der niedrigeren Prognose für die Nachfrage geht das Ölkartell davon aus, dass es auf dem Weltmarkt im zweiten Quartal zu einem Überangebot von 570.000 Barrel pro Tag kommen wird.

Ungeachtet der Nachrichtenlage klettert der Brentölpreis heute über 55 USD je Barrel, die auf ein immer größer werdendes Überangebot und steigende Lagerbestände hindeutet.