Info Schwein
Im Rahmen der DBV-Mitgliederversammlung mit rund 470 Delegierten machte DBV-Präsident Joachim Rukwied in seiner Grundsatzrede zur Situation der deutschen Landwirtschaft deren derzeit äußerst schwierige Lage deutlich.
Die Schweinehaltung befindet sich – corona- und ASP-bedingt – gerade in der größten Krise seit Jahrzehnten. Rukwied fordert daher von der Politik eine schnelle, wirksame und unbürokratische Unterstützung für die Schweinehaltung in Deutschland. Gleichzeitig mahnte er, den im QS-Fachbeirat gefassten Beschluss hinsichtlich einer Positivliste mit den ausschließlich in Deutschland zugelassenen Verfahren bei der Ferkelkastration ohne weitere Diskussionen umzusetzen. Auch in anderen Betriebsausrichtungen sei die Lage mehr als angespannt, sei es wegen der erneuten Trockenheit, des niedrigen Milchpreises oder der Ausbreitung des Wolfs.
Rukwied betonte, dass auch geplante gesetzgeberische Maßnahmen die wirtschaftliche Situation in den Betrieben weiter zuspitzen würden. Die nicht fachgerechte Verschärfung der Düngeverordnung, das geplante Aktionsprogramm Insektenschutz oder die Tierschutznutztierhaltungsverordnung werden viele Betriebe ins Aus drängen. „Die Summe dieser Veränderungen ist in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht umsetzbar“, so Rukwied. Dennoch zeigen Landwirte Veränderungsbereitschaft und der DBV unterstütze daher z.B. die Vorschläge der Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland. Doch noch sei völlig unklar, wie dieser Umbau finanziert werden solle. „Damit dürfen die Bauern nicht allein gelassen werden“, fordert Rukwied.
Zum Abschluss rief Rukwied den gesamten Berufsstand trotz der extrem angespannten Lage zum Zusammenhalt auf. Rukwied ging auch auf interne Kritik ein und kündigte an, den Verband weiterentwickeln zu wollen.