DBV-Veredlungstag – Neuausrichtung der Tierhaltung braucht verbindliches Ziel

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Rund 350 Teilnehmer waren zum diesjährigen DBV-Veredlungstag mit dem Titel „Die Tierhaltung in Deutschland neu ausrichten“ nach Coesfeld gekommen. DBV-Vizepräsident Werner Schwarz und DBV-Veredlungspräsident Johannes Röring machten deutlich, dass sich die Landwirte bereits jetzt intensiv über Veränderungen Gedanken machen und auch handeln. Die Tierhaltungsdebatte werde jedoch mit unverminderter Schärfe geführt. Deswegen wird eine verbindliche nationale Nutztierhaltungsstrategie im Sinne eines Gesellschaftsvertrages immer wichtiger als Rahmen und Leitlinie für die Entwicklung des zukünftigen Weges der Tierhaltung in Deutschland. Professor Dr. Folkhard Isermeyer stellte eine flächendeckende staatliche Tierwohlprämie in den Mittelpunkt seiner Überlegungen für eine Nutztierstrategie. Das Konzept löste eine intensive Diskussion aus, da es letztendlich erhebliche staatliche Zahlungen an Tierhalter beinhaltet. Die lebhafte Diskussion mit den anwesenden Landwirten zeigte, dass noch erhebliche Fragen bestehen zur Verlässlichkeit von Zielbild und Finanzierung und zur Einbeziehung von Markt und Verbrauchern. Aus Sicht von DBV-Vizepräsident Werner Schwarz erfordert dieser Vorschlag aufgrund seiner Tragweite eine intensive Diskussion im Berufsstand, die nun zeitnah geführt werden muss. Am Nachmittag wurden die Situation und die verschiedenen Aktivitäten des Berufsstandes rund um das Thema Ferkelkastration im Rahmen von Statements und einer kurzen Podiumsdiskussion beleuchtet. Es folgte ein Fachvortrag zum „Stall der Zukunft“ mit wichtigen, für das Tierwohl zu berücksichtigenden Aspekten und einer Darstellung von praktischen Lösungsbeispielen, Grenzen und Kosten. Den Abschluss machte eine von der i.m.a moderierte Podiumsdiskussion, in derPraktiker berichteten, wie sie über die Tierhaltung auf ihren Betrieben kommunizieren und dabei in schwierigen Situationen argumentieren.