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Wie schon der ehemalige Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen immer sagte: wer mit den Füßen im Backofen steckt und mit dem Kopf im Kühlschrank, fühlt sich durchschnittlich einfach nicht wohl.
Wenn man aktuelle Marktkommentare liest, dann wird die durchschnittliche Marktlage eher verhalten gesehen. Die Preistendenz hat sich zuletzt etwas aufgebessert, aber der Weizenpreis in Paris liegt eben dennoch um 30 €/t unter dem Vorjahresniveau. Wenn dann alle Berichterstatter mehr oder weniger ähnlich argumentieren, könnte Lethargie am Markt auftreten. Das sollte es aber nicht!
Schaut man sich einmal die gezahlten Preise in Niedersachsen an, dann wird für den Brotweizen B im Hauptüberschussgebiet Süd in einer Spanne von 151 – 166 €/t gezahlt. Wenn aus diesem Weizen Futterweizen wird, dann sieht man im Veredlungsgebiet West eine Spanne von 167 – 180 €/t. Hier stellt sich doch die Frage, wer die besseren Preise im Überschussgebiet erhält und warum. Außerdem liegt das Veredlungsgebiet im Westen ja nicht etwa in unerreichbarer Nähe und „man spricht auch dort Deutsch“. Marktarbeit bedeutet doch, sich nicht mit dem Durchschnitt zu begnügen und nach besseren Möglichkeiten zu suchen. Der einzelne Landwirt kann zwar nicht den Gesamtmarkt zu seinen Gunten beeinflussen. Aber Kassamärkte sind keine Durchschnittsbildungen, sondern setzen sich aus Einzelsituationen zusammen, die nutzbar sind. Immer häufiger hört man z.B., dass zunehmend am Donnerstag verhandelt und am Freitag abgewickelt wird.