FLI aktualisiert Risikoeinschätzung zum Auftreten von HPAIV H5 in Deutschland

Info Geflügel

Nach dem Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza des Typs H5N8 in einer Putenelterntierhaltung im Landkreis Aurich in Niedersachsen hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Risikoeinschätzung zum Auftreten von HPAIV H5 in Deutschland aktualisiert. Das Dokument finden Sie hier:

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00028119/FLI-Risikoeinschaetzung_HPAIV_H5N8_2020-03-25.pdf

Darin beschreibt das FLI unter anderem neue Reassortierungstypen des Aviären Influenzavirus. Dies bedeutet, dass derzeit neue Mischtypen des Virus zirkulieren. In einem infizierten Tier seien dann mehrere Virussub- oder Genotypen zeitgleich zu finden. Die HPAI H5N8-Viren aller aktuellen Ausbrüche in Deutschland seien mit den Viren der in Mittel- und Osteuropa aufgetretenen Ausbrüche sehr eng verwandt. Sie repräsentierten einen neuen Genotyp, der erstmalig im Rahmen dieser Ausbrüche detektiert wurde.

Da die in Deutschland betroffenen Kleinhaltungen z.T. direkten Zugang zu Gewässern hatten, welche von Wildenten genutzt werden und der Putenelternbetrieb im Landkreis Aurich in einem Rastgebiet für Gänse und Schwäne liegt, sei ein Viruseintrag durch wildlebende Wasservögel laut der Einschätzung des FLI als wahrscheinliche Ursache anzunehmen.

Aufgrund des milden Winters 2019/ 2020 hat der Heimzug vieler Wildvogelarten bereits in vollem Umfang begonnen. In der Folge beschreibt das FLI das Risiko eines Eintrags von Aviärer Influenza in Nutzgeflügelhaltungen in Deutschland durch direkte Kontakte zwischen Wildvögeln und gehaltenen Vögeln als mäßig.

Die Biosicherheitsmaßnahmen in allen geflügelhaltenden Beständen haben höchste Priorität.