Info Schwein
Der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Thomas Mettenleiter, weist in einem Interview mit AgraEurope darauf hin, dass das Risiko einer ASP-Einschleppung unvermindert hoch ist und appelliert daher an die Schweinehalter, die Schweinehaltungshygieneverordnung strikt einzuhalten. Der notwendige Schutz vor der ASP wird durch das derzeitige Corona-Geschehen nicht gefährdet. Bei einem ASP-Ausbruch in Deutschland muss die Tierseuche mit allen erforderlichen Maßnahmen rasch bekämpft werden, ungeachtet der jetzigen Corona-Pandemie, so Mettenleiter. Eine Früherkennung sei das „A und O“, und daher ist es unerlässlich, alle verendet aufgefunden Wildschweine anzuzeigen und zu untersuchen. Als gute „Blaupause“ nennt Mettenleiter Tschechien mit seiner erfolgreichen ASP-Bekämpfungsstrategie.
Nach wie vor bewertet Mettenleiter den Gesundheits- und Hygienestatus in der heimischen Nutztierhaltung insgesamt als gut – je nach Tierart und -haltung ergeben sich aber Unterschiede. „In der Rinderhaltung sind wir noch längst nicht so weit wie bei Schweinen und Geflügel, für die es entsprechende Hygieneverordnungen gibt“, so Mettenleiter. Einen entscheidenden Einfluss auf den Hygienestatus eines Bestandes misst er dem Management zu, und zwar unabhängig von der Bestands-größe: „Gut geführte kleine Betriebe können besser sein als schlecht geführte große Tierhaltungen und umgekehrt.“