Futtergetreide: Unsicherheit um Ernte lässt nach

Überreichliches Angebot an herabgestuftem Mahlgetreide lässt Mischfutterhersteller entspannt ordern.

In der aktuellen Woche ist es nicht länger erkennbar, dass die Gebote für Futtergetreide stärker zurückgenommen werden als für Mahlqualitäten. Die große Unsicherheit über die tatsächlichen Qualitäten ist weitgehend vorüber. Alle Arten tendieren schwächer, weil sich zum einen abzeichnet, dass reichlich Ware verfügbar ist und zudem auch noch in brauchbarer Qualität. Etwas Skepsis zeigen Verarbeiter gegenüber Triticale, die deutlich häufiger auswuchsgeschädigt ist und daher einen hohen Beprobungsaufwand erfordert, da wird vorzugsweise Futterweizen geordert, der qualitätsbedingt von den Mühlen verschmäht wurde. Die Lagerkapazitäten bei Erzeugern und Erfassungshandel sind nahezu ausgereizt. Die Anlieferungen erfolgten in kurzer Zeit in großer Anzahl und der Aufbereitungsaufwand ist auch beim Futtergetreide höher als in den Jahren zuvor. Da es nicht an Ware mangelt, stehen auf Erzeugerstufe die Preise unter Druck. Allerdings sind die Verluste deutlich geringer als an der Börse in Paris. Auf Großhandelsstufe zeichnet sich der aktuelle Futtergetreidemarkt durch Stabilität aus. Gerste und Mais kosten aktuell noch genau so viel wie vor einer Woche, Futterweizen hat örtlich 1 EUR/t verloren und wird mit 221-222 EUR/t bewertet. Nur der Oberrhein bewilligt unverändert 213 EUR/t. Futtergerste kostetet durchweg 211 EUR/t. Mais zeigt hingegen regionale Unterschiede; während im Westen und den Niederlanden durchaus 253 EUR/t aufgerufen werden, bewertet die Rheinschiene mit 245 EUR/t franko Niederrhein und 242 EUR/t franko Oberrhein niedriger. Auf den vorderen Lieferterminen sind die Mischfutterhersteller gut versorgt. Kaufinteresse wächst aber zunehmend auf den Lieferterminen ab Januar 24, für die noch eine große Menge in die Bücher muss. Hinsichtlich der Konkurrenz aus dem Osten bestätigt die EU-Kommission einen leicht rückläufigen Trend. Aktuell haben die Maislieferungen aus Drittländern etwas nachgelassen, nachdem in der 34. KW knapp 11.000 t aus der Ukraine gemeldet wurden, waren es in der 35. KW bis zum 03.09.23 rund 7.259 t. (Quelle: AMI)