Gedämpfter Brotgetreideumsatz

Das Brotgetreidegeschäft am Kassamarkt hat sich spürbar beruhigt. Das liegt an den deutlich zurückgenommenen Geboten, die damit nun auch den rückläufigen Terminnotierungen folgen. Immerhin zeigt Paris, nahezu seit Beginn des Monats, Schwächetendenz: der Mai-Termin verlor 13,50 EUR/t, davon in den vergangenen fünf Tagen allerdings nur noch 3 EUR/t. Auf den vorderen Lieferpositionen kommen nur noch sehr vereinzelt Partien an den Markt. Und dort, wo noch vermeintlich Ware lagert, wird zurückgehalten, in der Hoffnung, dass bis zum Anschluss an die nächste Ernte, die Preise auch noch einmal steigen werden. Aber es lässt sich schon die ganzen zurückliegenden Wochen erkennen, dass das schwindende Inlandsangebot Preiswirkung entwickelt. Immerhin setzte die Preisschwäche der Erzeugerpreise erst mit deutlicher Verspätung ein. Das Minus zum Monatsbeginn beträgt für Mahlweizen rund 5 EUR/t frei Lager. Hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte wird vom Handel ins Feld geführt, dass die Erzeuger unwillig vermarkten, weil die Preisdifferenz zwischen prompten und ex Ernte Partien so groß ist. Zusammenfassend lässt sich aber für ganz Deutschland sagen, das weitaus mehr Mahlweizen der Ernte 2021 vertraglich gebunden wurde als üblich. Die Nachfrage ist uneinheitlich, hat aber in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen. Über Ostern sind die Mühlen gut gedeckt und Handelsunternehmen haben aufgrund des mangelnden Exportgeschäftes ohnehin genug auf Lager. Auch bis zum Anschluss an die nächste Ernte wurde in den vergangenen Wochen ein Teil des Bedarfes mit Kontrakten gedeckt. Dennoch erwarten Handelsunternehmen ab Anfang Mai noch einmal aufkeimende Nachfrage, die dann alle Lücken bis zum Beginn der nächsten Saison schließen wird. Das Interesse an knapp verfügbarem Roggen ist stetig, so dass auf Erzeugerstufe die Preise zuletzt stabil waren. Damit hat sich Roggen, entgegen der Entwicklung am Weizenmarkt, nicht ermäßigt, sondern im Laufe des Monats sogar verteuert. Der Preisabstand zum Brotweizen ist mit 45 EUR/t aber weiterhin immens. Gleiches gilt für Braugerste, die sich Ende des Monats mit knapp 198 EUR/t frei Erfasserlager stetig verteuert hat.