Geschlechtsbestimmung im Ei – Verfahren patentiert

Info Geflügel

(DGS) Wissenschaftler der TH Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) haben kürzlich ein Verfahren zum Patent angemeldet, welches das Geschlecht des Kükens schon vor dem Schlüpfen bestimmen kann. Im Ei entstehen unterschiedliche Hormone bei männlichen und weiblichen Küken. Durch ein winziges Loch in der Eischale wird mit einem Laser das Geschlecht des Embryos im Ei bestimmt. In der Wissenschaft heißt dieses Verfahren Fluoreszenzspektroskopie. Der entscheidende Vorteil gegenüber bereits bekannten Methoden: Die Fluoreszenzspektroskopie funktioniert schon bei drei bis sechs Tage alten Hühnereiern, wobei die Messung durch die Eihaut erfolgt. „Bei anderen Verfahren muss das Ei komplett geöffnet werden, für unser Verfahren brauchen wir lediglich ein zirka 2 mm großes Loch in der Kalkschale. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Embryo im Ei zu diesem frühen Zeitpunkt noch kein Schmerzempfinden hat“, erklärt Jens Staufenbiel. Ein auf das Verfahren abgestimmter Prototyp soll möglichst bald zu einer marktreifen Maschine entwickelt werden, welche flächendeckend von den Betrieben genutzt werden soll. Zwar sind die Anschaffungskosten mit 45.000 Euro relativ hoch, doch Professorin Helene Dörksen betont, dass nicht nur große landwirtschaftliche Betriebe davon profitieren müssen, sondern eine Anschaffung auch für kleinere Brütereien lohnenswert ist. „Die Maschine, die den Geschlechtertest durchführt, ist sehr mobil und robust. Mehrere kleine Betriebe könnten sich somit die Anschaffungskosten teilen und das Gerät reihum weitergeben. Das ist absolut kein Problem und es muss kein großer Aufwand dafür betrieben werden. Außerdem benötigt das Gerät wenig Platz und ist sehr einfach in der Bedienung.“