Getreidepreise steigen langsamer als Börsennotie-rungen

Infobrief Pflanze

Auch wenn es meistens kein reges Geschäft mit Brotgetreide gibt, ziehen die Preise weiter an. Vor allem für den unmittelbaren Bedarf sind die Mühlen gut mit Rohstoff eingedeckt und angesichts der aktuellen Preishöhe und der Erwartung einer zumindest global ausreichenden Versorgung besteht auch kaum Vorkaufinteresse. Anders ist die Lage beim Export, der durch den schwachen Wettbewerb mit anderen exportorientierten Nationen im nahen Umfeld längst besser floriert als sonst um diese.

Auf der Angebotsseite spielen unterschiedliche Gründe eine Rolle für die momentan noch geringe Abgabebereitschaft. Mal ist der Vermarktungsstand schon weit und die Landwirte warten erst einmal ab, mal sind den Erzeugern aber auch einfach die gebotenen Preise zu niedrig.

Dort, wo umfangreicher exportiert wird, legten die Brotweizenpreise im Wochenverlauf weiter kräftig zu. Die Händler berichten wenigstens dort von einer hohen oder zumindest steigenden Abgabebereitschaft der Erzeuger. Problematisch ist die Roggenvermarktung in einigen ostdeutschen Regionen. Abnehmer fehlen und aus Polen drückt Ware ins Land. Der Braugerstenabsatz stockt meistens noch, trotzdem lassen sich festere Preise realisieren.

Im Großhandel haben die Preise im Wochenverlauf in der Regel etwa 2 EUR/t zugelegt. Mitte dieser Woche gab es in Hamburg für Brotweizen zur prompten Lieferung genau wie am Niederrhein 200 EUR/t und für A-Weizen 206 EUR/t. In Westfalen legte der Preis für Brotweizen um 3 auf 202 EUR/t zu. Auch die Preise für Lieferungen bis Jahresende verbesserten sich entsprechend. Einzig für Brotroggen gab es weniger. Mit minus 2 EUR/t landete der Kurs am Niederrhein bei nur noch 162 EUR/t.