(fleischwirtschaft) Ein Geflügelhandelsbetrieb bei Paderborn hatte vor knapp 14 Tagen über mobile Händler, vor allem an kleine Halter in Süddeutschland und Thüringen, Tiere geliefert. Kurz danach wurde die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) auf seinem Betrieb festgestellt. Laut NRW-Landwirtschaftsministerium wurden rund 10.000 Legehennen in insgesamt 152 Haltungen in sechs Bundesländer verbracht. In bisher 50 davon wurde anschließend HPAI nachgewiesen, und die Tiere wurden gekeult. Deshalb wird Geflügelhaltern derzeit zur Vorsicht beim Kauf von Tieren für ihre Bestände geraten.
Insgesamt gab es in NRW bislang acht Geflügelpestausbrüche in Nutztierhaltungen; rund 200.000 Stück Geflügel mussten getötet werden. In den Regierungsbezirken Detmold, Arnsberg und Münster wurde eine Aufstallungspflicht angeordnet. Von den Lieferungen mit infiziertem Geflügel war insbesondere Thüringen stark betroffen. Dort wurde bisher in 25 Betrieben die aviäre Influenza nachgewiesen. Da aber vor allem Kleinhalter betroffen waren, mussten bisher nur 360 Tiere in Thüringen vorsorglich getötet werden. Da die infizierten Tiere lediglich in bestimmte Landkreise und Städte geliefert wurden, verzichtete Thüringen zunächst auf ein landesweites Aufstallungsgebot. In Baden-Württemberg standen zunächst 60 Halter in Verdacht, viruslastige Tiere aus NRW erhalten zu haben. Das FLI hat in 23 Geflügelbeständen die Tierseuche bestätigt, zuvor gab es keine Ausbrüche. In Bayern wurden vier Geflügelbestände durch den Zukauf aus NRW mit HPAI infiziert. Damit wurde bislang in 10 Geflügelbeständen in Bayern HPAI nachgewiesen.