Knappe Rapsversorgung

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Nachdem der Rapsanbau 2019 durch die trockenheitsbedingte Reduzierung der EU-Anbaufläche um 15 % bereits einen Dämpfer bekam, lässt die vorläufige Schätzung der Erträge auf durchschnittlich 30 dt/ha keine allzu großen Hoffnungen zu. Der Raps zeichnet sich EU weit besser als im ertragsschwachen Vorjahr ab. Der 5-jährige Durchschnitt wird jedoch nicht zu erreichen sein.

Die EU-Ölsaatenernte wird zum zweiten Mal in Folge kleiner ausfallen als im Jahr zuvor. Schon jetzt sind Versorgungslücken sichtbar, die einen Anstieg der Importmengen, wie in der Grafik dargestellt, unabdingbar machen. Das Importvolumen soll laut Prognosen auf 5 Mio. t ansteigen. Schließen könnte die Lücke auch in diesem Jahr wieder die Ukraine wo von einer Rekordernte, erstmals über deutschem Niveau, ausgegangen wird. Nach bisherigen Ansichten kann die Nachfrage der Ölmühlen dennoch nicht erfüllt werden. In Niedersachsen ist die Raps-Anbaufläche um 27% geschrumpft. Der Ertragszuwachs gegenüber 2018 wird auf 21% geschätzt und verfehlt damit ebenso das 5-Jahresmittel um knapp 7%. Aus der laufenden Ernte werden Erträge um 30 dt/ha und weniger, sehr vereinzelt auch um 40 dt/ha gemeldet. Die eher schwachen Erträge gepaart mit enttäuschenden Ölgehalten führen bisher zu einer geringen Abgabebereitschaft. Am hiesigen Kassamarkt liegen die Erzeugerpreise im Vergleich zur Vorwoche mit einer Spanne von 360 bis 370 €/t auf einem höheren Niveau. Erzeuger scheinen jedoch mehrheitlich abzuwarten welche Erträge und Qualitäten sie am Ende erzielen.