Russische Getreideernte und russische Handelsstrategien

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Die russische Getreideernte verläuft in diesem Jahr zügiger als im Vorjahr. Anhand der bisherigen Erträge wird die Gesamternte an Weizen um etwa 4 Mio. t über dem Vorjahresniveau erwartet, verfehlt das Ergebnis aus 2017/18 aber um 10 Mio. t. Russland ist ein maßgeblicher Konkurrent der EU am Weltmarkt und hat demnach etwas mehr Weizen zur Verfügung. Seit der Sanktionspolitik des Westens verfolgt Russland augenscheinlich eine Strategie, den Selbstversorgungsgrad mit Lebensmitteln aus eigener Erzeugung zu steigern. Bei Getreide und Hülsenfrüchten soll bereits eine Selbstversorgung von 99,4 % erreicht sein, bei Zucker 96 %, den pflanzlichen Ölen 81,5 % und bei Fleisch und Fleischwaren 93 %. Dieses wird erreicht, indem immer weniger verarbeitete Lebensmittel importiert und exportiert werden, während überschüssige Rohstoffe wie der Weizen in den Export gelangen.