Sauenhalter frustriert – Lösungen gefragt

Info Schwein

Bei den Sauenhaltern hat der Bundesratsbeschluss für große Unruhe und auch Frust gesorgt, denn der Systemwechsel vom Kastenstand hin zur Gruppenhaltung mit einer Platzvorgabe, die noch über der EU-Ökoverordnung für das Deckzentrum liegt, lässt sich in der Regel nicht ohne weiteres in bestehenden Gebäuden umsetzen und kostet viel Geld. Neben einer schnellen Bereitstellung der zugesagten finanziellen Hilfen ist es jetzt aber auch wichtig, sich mit Lösungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Für eine funktionierende Gruppenbildung ohne Schaden für die Tiere wird es nicht nur auf die reine Einhaltung der Platzvorgabe ankommen. Für diese Herausforderung müssen weitere Aspekte wie Bodengestaltung, ausreichende Fluchtdistanzen, ggf. Sichtschutz u.ä. berücksichtigt werden.

Hier sind nun die Beratungsorganisationen gefragt, um praktikable und funktionierende Umbauvarianten zu entwickeln. Das wird aber in den meisten Fällen wegen der o.a. Anforderungen vermutlich nicht ohne zumindest teilweisen Neu- bzw. Ersatzbau gehen. Hier wird sich der DBV nun konzentriert für entsprechende Veränderungen beim Bau- und Umweltrecht einsetzen. Wenn die Bundesländer derart weitreichende Veränderungen der Sauenhaltung wünschen und beschließen, dann muss der bau- und umweltrechtliche Rahmen dafür von Bund und Ländern auch geschaffen werden, um den Tierhaltern die Umsetzung der neuen Vorschriften der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TSchNVO) auch zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ökonomie. Im Prinzip wird der sogenannte „Borchert-Plan“ (erhebliche Weiterentwicklung der Tierhaltung) für den Bereich der Sauenhaltung durch die Änderung der TSchNVO weitgehend vorweggenommen – aber ohne „zu Ende gedachte“ finanzielle Unterstützung. Auch in diesem Bereich muss noch einiges passieren.