Struktur der Weizenpreise

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Der Frust unter Getreidebauern ist groß. Neben den Anwürfen aus Politik und Öffentlichkeit über Düngung, Insekten etc. ist auch die wirtschaftliche Lage angespannt. Die niedersächsische Getreideernte ist unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre geblieben, streut jedoch stark. Zehn Landkreise haben 10 – 15 % weniger geerntet als im Durchschnitt der Vorjahre.
Die Erzeugungskosten entstehen vor Ort und sind aus vielerlei Gründen hoch. Die Erlösseite hingegen wird von Welternten und Welthandelsbedingungen dominiert. Dieses wird an der Preisstruktur der Terminbörsen sehr deutlich. In Paris wird der französische Weizen gehandelt. Wegen der großen französischen Ernte muss er sich mit der großen weltweiten Weizenernte messen. Es verwundert also nicht, wenn der Preis die untere Auffanglinie der noch bestehenden Getreidemarktordnung touchiert hat. Diese liegt bei 155 €/t als so genannter Schwellenpreis. Inzwischen ist der Frontmonat September ausgelaufen und die Dezemberfälligkeit notiert um die 170 €/t.

In Niedersachsen ist man von diesen Terminkursen nicht so abhängig, weil der größere Teil der Ernte vom Futtermittelmarkt aufgenommen wird. Brotgetreide, Export und Bioenergie übernehmen die restlichen Mengen.