Terminmärkte vom 30.04.2020

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Terminmarkt: Weizen in Chicago gibt kräftig nach, Weizen in Paris etwas schwächer, Niederschläge mildern Sorge um EU-Feldbestände, Mais unverändert

Günstigere Wetteraussichten lassen die Kurse an der Euronext/Matif und an der CBoT in den letzten Tagen weiter fallen. Bis heute Mittag zeigen sich die Liefertermine in Paris mit roten Vorzeichen, lediglich der Frontmonat Mai zeigt sich leicht positiv. Die Kassamärkte reagieren auf das Geschehen regional sehr unterschiedlich. Brotweizen zeigt im bundesweiten Durchschnitt schwächere Notierungen zur Vorwoche. Für Niedersachsen zeigt sich im Vergleich zur Vorwoche jedoch eine positive Tendenz.

Grundsätzlich bestehen durchaus unterstützende Nachrichten am Getreidemarkt. Russland hat seine selbstauferlegte Exportquote mittlerweile erreicht und die Aussichten für die kommende Ernte sind in der Schwarzmeerregion nicht besonders gut. Regen fehlt dort in den meisten Gebieten. Doch auch hier haben sich die Wetteraussichten verbessert. Ebenso in Westeuropa. Der gestern veröffentlichte MARS-Report spielte darum auch nur eine untergeordnete Rolle im Handel.

Europas Wettbewerbsfähigkeit bleibt gut – nicht nur weil sich die Konkurrenz am Schwarzmeer beschränkt. Auch das aktuelle Verhältnis Euro/Dollar kommt den Euro-Mitgliedsländern zu Gute. Aber am Ende des Tages zählt der Wetterbericht, sowohl an der Euronext als auch an der CBoT. Die Niederschlagsmengen der kommenden Tage werden dann Aufschluss geben, wie sich die Feldfrüchte weiter entwickeln können. Beim Mais an der CBoT kommt es weiterhin zu starken Verlusten. Für Deutschland hat eine neue repräsentative Umfrage für das Deutsche Maiskomitee ergeben, dass die Anbaufläche deutlich steigen soll. Der Flächenzuwachs beträgt nach den Umfrageergebnissen rund 79.000 Hektar (+ 3,0 %). Besonders in Niedersachsen (+ 6,1%) und Sachsen-Anhalt (+ 7,7 %) ist ein Anbauplus zu verzeichnen. Von den insgesamt erwarteten 2,72 Mio. Hektar Anbaufläche in der Bundesrepublik sollen der Umfrage zufolge 472.600 ha zur Körnermaisgewinnung dienen, was ein Plus von 13,6 % entspräche. Die verbleibenden 2,24 Mio. ha dienen der Futter- und Biogaserzeugung.