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Am Weizenmarkt fällt die Einschätzung der weltweiten Erträge weiterhin schwer. Zuletzt überwog wieder die Sorge um die Feldbestände in Europa und der Schwarzmeerregion. Nach wie vor haben die Wetterentwicklungen in diesen Regionen die Weizenkurse in Paris in festem Griff. Zwar hielt sich in der vergangenen Woche hartnäckig die Meinung, dass Regenfälle in Nordeuropa und der Schwarzmeerregion die Lage verbessert hätten, es wurde aber im Laufe der Woche deutlich, dass die Niederschläge in der Ukraine, Russland und einigen Teilen Europas keinesfalls ausreichend waren, um die Ertragsprognosen zu halten.
Auch in Deutschland ist es in den nördlichen und östlichen Hauptexportregionen immer noch zu trocken, sodass die Ernteprognosen gesenkt wurden. In der Ukraine und Russland hat die Trockenheit irreversible Schäden verursacht, die ukrainische Ernte dürfte auf 23,3 Mio. t sinken. Nur aus Polen wird gemeldet, dass sich die Ernteaussichten durch die jüngsten Regenfälle verbessert haben.
Die gesenkten Ernteprognosen für Russland und die Ukraine haben die Exportpreise der beiden Länder nach oben getrieben, was dem europäischen Weizen zu Gute kommt. Zwar hat sich das europäische Exporttempo verlangsamt, im bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahres wurden aber trotzdem 30,7 Mio. t Weizen exportiert. Das sind 63 % mehr als im gleichen Zeitraum 2019.