
LK Diepholz hat keinen N-Überschuss
3,3 Mio. t Wirtschaftsdünger insgesamt und 143,9 kg Stickstoff pro Hektar weist der aktuelle Nährstoffbericht der Landesregierung für den Landkreis Diepholz aus. Das sind 80.000 t weniger als im Vorjahr und pro Hektar 5,9 kg weniger. Der festgelegte Grenzwert pro Hektar liegt bei 170 kg, wobei der Zufuhr aus Mineraldünger mit eingerechnet ist. Die Verbandsvertretung der heimischen Landwirte sieht damit den positiven Trend fortgeschrieben. „Aufgrund der anhaltenden Diskussion um eine Verschärfung der Düngeverordnung kann der Eindruck entstehen, die Bauern würden andauernd zuviel Gülle und Mist auf die Felder fahren. Die Fakten aber belegen, dass die aktuellen Düngeregeln wirken und die Landwirte verantwortungsvoll mit den wertvollen Nährstoffen umgehen und in natürlichen Kreisläufen arbeiten“, unterstreicht Landvolk-Vorsitzender Theo Runge. Für das Landvolk Diepholz zeigt der Bericht auch, dass die Einteilung der Roten Gebiete gemäß der Düngeverordnung schwierig ist. „Unser Landkreis ist für die Güllebilanz im Grünen Bereich. Trotzdem sind viele Flächen im Roten Gebiet. Wenn man das Verursacherprinzip zugrunde legt, passt hier was nicht“, so Runge. Das Landvolk hatte bereits angekündigt, die Einteilung der Roten Gebiete von unabhängigen Fachleuten überprüfen zu lassen und gegebenenfalls Klage zu erheben. „Wir rechnen mit der Fertigstellung des Gutachtens Ende März und werden dann alle notwendigen Schritte unternehmen“, erläutert Dr. Jochen Thiering, Geschäftsführer der Landvolkes Diepholz.
Im ganzen Land Niedersachsen ist der Überschuss laut Nährstoffbericht von 50.000 auf 31.000 t gesunken. Ziel ist es, den Überschuss auf Null zu senken, wovon die Bauern nicht mehr weit entfernt seien. Statt sieben schaffen nur noch fünf Landkreise die Hektarobergrenze für Stickstoff nicht einzuhalten. Die Landwirte der Region hoffen nicht zuletzt wegen dieser Fakten auf Einsicht der Politik bezüglich der umstrittenen Regelung der Düngeverordnung, die Anfang April im Bundesrat abgestimmt werden soll. „Die Landwirte betreiben erfolgreich Grundwasserschutz und sind dabei, diesen wichtigen Weg weiterzugehen. Die fachlich strittige Düngeverordnung würde die Bauern nicht bestärken, sondern ihnen bildlich die Beine weghauen. Wir rufen die Politik auf, mit den Landwirten zusammenzuarbeiten!“ appelliert der Landvolk-Vorsitzende an die Landespolitik.