Aufforderung zur Einhaltung der Regelungen zur Feldberegnung

Beregnung

Liebe Mitglieder,

aufgrund der fehlenden Niederschläge haben wir im dritten Jahr in Folge mit Trockenheit und damit einem erhöhten Beregnungseinsatz zu kämpfen. Die Lage der Feldberegnung in Bezug auf die Grundwasserstände ist dadurch angespannter als je zuvor. Die Grundwasservorräte konnten sich über die Auffüllungsphase im Winter 2019/2020 nicht vollständig wieder auffüllen und der bisherige Beregnungseinsatz 2020 hat die Situation weiter verschärft.

Regional haben wir Absenkungen des Grundwasserstandes im Vergleich zum Vorjahr. Diese Absenkung liegt zwar nicht einzig an der Feldberegnung aber trotzdem lastet eine große Verantwortung auf uns als Landwirte.

Es ist von allen Feldberegnern zu bedenken, dass im schlimmsten Fall bei einer weiteren Verschärfung der Grundwassersituation oder das Überschreiten von Genehmigungen, diese auch widerrufen (§18 WHG) oder nachträglich eingeschränkt werden können, insbesondere die „sparsame Verwendung des Wassers“ ist dabei im Fokus (§5 WHG).

Deshalb müssen die folgenden Regeln von allen beachtet werden:

  • Achten Sie auf Ihre erlaubte Wasserentnahmemenge im Beregnungsverband und/oder als Einzelregner. Auch eine Zwischenbilanz während der Beregnungssaison sollte bei knappen zur Verfügung stehenden Restwassermengen zur eigenen Sicherheit erstellt werden.
  • Die Bewertung der Beregnungswürdigkeit der Kulturen muss unter Berücksichtigung der Restwassermenge stetig in der Beregnungsstrategie überprüft werden.
  • Eine Beregnung von „Nicht-Ziel-Flächen“, wie z.B. Straßen und Wege oder Waldränder ist absolut inakzeptabel und führt zu einer Debatte in der Bevölkerung und der Politik, wie z.B. im vergangenen Jahr in den Kreistagen
  • Eine Beregnung tagsüber bei hohen Temperaturen und/oder hohen Windgeschwindigkeiten muss verhindert werden, vor allem aus ökonomischen Aspekten sollte diese Regelung ohnehin bei der Einsatzplanung berücksichtigt werden. Das entstehende Bild in der Öffentlichkeit bei 30°C eine Beregnung durchzuführen, können wir uns nicht leisten!

Das Wasser ist lokal nicht unendlich vorhanden und daher gilt es, die Ressource Wasser bewusst einzusetzen.

Wir fordern erneut dazu auf, dass wir als Berufsstand uns geschlossen der enormen Bedeutung des Wassers und dessen nachhaltiger Bewirtschaftung bewusst sein müssen.

Auch wenn die Regelungen zur sparsamen Wasserverwendung in der Praxis oft schwer umzusetzen sind, sollten wir diese alle gemeinsam einhalten, um dadurch die Feldberegnung in Nordostniedersachsen zu sichern!

Viele Landwirte in unserer Region haben unseren Appell in den letzten Jahren aufgenommen und ihre Strategie bei der Feldberegnung umgestellt. Dieser Umstand wird nicht nur von uns, sondern auch von den Genehmigungsbehörden positiv bewertet.

Wir appellieren aber erneut an alle Feldberegner sich an die Vorgaben zu halten! Nur wenn wir geschlossen auf allen Betrieben Verantwortungsbewusst mit dem Wasser umgehen können wir gemeinsam in Zukunft die Feldberegnung in unserer Region sicherstellen.

Ihr BVNON